Itanium Insides: Mike Fister im Interview

"Alpha-Itanium kommt Mitte des Jahrzehnts"

tecCHANNEL: Schöne Strategie, aber die muss man sich auch leisten können.

Fister: Zunehmend bieten wir da auch andere Möglichkeiten. Wenn wir Geld und Ressourcen für die Entwicklung bei einem Kunden ausgeben, dann ist das Ziel, dass er sein Geld für etwas ausgibt, was sich eher lohnt. Dafür sind die Schwenks der PA-RISC-Architektur oder von Alpha zum Itanium ein gutes Beispiel.

Wenn Firmen wie Dell zum Beispiel nicht soviel für Forschung und Entwicklung ausgeben - naja, wir haben alle schon mal gehört, dass das Freunde von uns sind. AMD arbeitet da anders. Wir sehen das so, dass sie nur unsere Produkte imitieren, und vor ein paar Jahren haben wir uns wirklich gewundert, wie sie das schaffen. Damit verlagert man jedoch die Investitionen, man treibt sie nicht wirklich an. Das ist schwer für die Kunden.

tecCHANNEL: Sie haben gerade die Alpha-Technologie angesprochen, die Intel ja gekauft hat. Was haben Sie bisher damit angefangen?

Fister: Da geht's vor allem um die Entwickler. Wir haben das Team in Massachusetts intakt gelassen, und die arbeiten nun in unserem Design-Center an einem neuen Itanium der in der Mitte des Jahrzehnts erscheinen wird.

tecCHANNEL: Noch so lange?

Fister: Das dauert eben seine Zeit. Und was die mit EV8 gemacht haben, braucht auch noch Jahre um auf den Markt zu kommen. Das ist alles aber auch ein Bekenntnis zu den Chancen rund um Itanium, wenn diese Leute, die technologische Konkurrenten waren, jetzt zusammenarbeiten wollen - die sehen da wohl etwas, das ihnen interessant erscheint.

tecCHANNEL: Viele Leute hatten aber den Eindruck, dass Intel mit Alpha nur einen Konkurrenten aufgekauft hat, damit dessen Produkt nicht auf den Markt kommt. Und man hat seitdem ja auch nicht mehr viel vom EV8 gehört.

Fister: Das werden sie auch nicht, denn wir sprechen eben nicht über nicht angekündigte Produkte - außer was die Namen betrifft.