Intels Zukunftsstrategien

Speicher-Strategien

Intel hält auch weiterhin an der Strategie "DDR für Server, Rambus für den Desktop" fest. Frühestens Mitte nächsten Jahres wird ein DDR-Chipsatz für den Pentium 4- kommen. Wären da nicht die hohen RDRAM-Preise, Rambus könnte die preiswertere Lösung sein. Denn mit weniger Pins und Leitungen liegt Rambus eigentlich voll im Trend zu schnellen seriellen Bussen.

Doch bislang scheitern Intels Planspiele an den hohen Preisen für Rambus-Speicher. Deshalb kommt für den Ramp-Up des Pentium 4 ab Mitte diesen Jahres ein preiswerter PC133-SDRAM-Chipsatz mit Codenamen Brookdale. Er ist auf einen niedrigen Preis hin designed, kann aber den Hunger des Pentium 4 nach Speicherbandbreiten nicht befriedigen. Vorsichtige Ankündigungen von Intelianern gehen von einer nur mäßigen Performance aus.

Aber bis Ende des Jahres wird alles wieder gut. Die großen Hersteller von Rambus-Speicher gehen von drastisch sinkenden RDRAM-Preisen aus. So prophezeit Samsung noch für dieses Jahr eine Preissenkung um mindestens 60 Prozent.

Wenn RDRAM dann wirklich nur noch 10 Prozent teurer als herkömmlicher SDRAM-Speicher ist, wird Intel keinen Desktop-Chipsatz mit DDR-Speicher für den Pentium 4 bringen. Dann wird eher ein neuer Rambus-Chipsatz für den Pentium 4 kommen, der die preiswerteren so genannten 4i-Speicher unterstützt.

Für Server präsentiert sich die Speicher-Strategie von Intel jedoch gänzlich anders. Hier sieht Intel DDR200-Speicher als den neuen Standard an. Die Gründe dafür lesen Sie hier.

Doch auch diese Technologie hat noch Kinderkrankheiten wie bei RDRAM auszukurieren. Der Spannungspegel der Signalleitungen ist eng definiert, eine stabile Spannungsversorgung bereitet Probleme. Außerdem kann der Worst-Case kann nicht vorhergesagt, sondern nur ausgetestet werden. Die Auslieferung der Chipsets findet auf jeden Fall erst statt, wenn keine Probleme mehr auftreten. Denn ein zweites Waterloo wie bei den ersten Rambus-Chipsätzen kann sich Intel nicht mehr leisten.