Ungewöhnlicher Erfindergeist

Innovative Projekte rund um den Raspberry Pi

Ausgekocht: Raspberry Pi im Mikrowellenherd

Dieser umgebaute Mikrowellenofen hört zu: Der Raspberry Pi im Gehäuse des Ofens reagiert nicht nur auf Eingaben über das modifizierte Tastenfeld, sondern auch auf Spracheingabe.
Dieser umgebaute Mikrowellenofen hört zu: Der Raspberry Pi im Gehäuse des Ofens reagiert nicht nur auf Eingaben über das modifizierte Tastenfeld, sondern auch auf Spracheingabe.
Foto: Nathan Broadbent

Ein Elektronikprojekt mit dem Raspberry Pi, bei dem der Nutzwert allein sicher nicht im Vordergrund stand, ist die Erweiterung der Platine eines Mikrowellenofens mit dem Minicomputer. Der Raspberry Pi dient hier unter anderem dazu, Sprachkommandos entgegenzunehmen, ein Web-Interface zur Verfügung zu stellen, Twitter-Nachrichten zu senden und die angezeigte Uhrzeit auf dem LCD-Display mit einem Zeit-Server im Internet synchron zu halten. Zur Bedienung dient das originale, aber umgestaltete Tastenfeld des Ofens. Damit die gesamte Schaltung mit dem Raspberry Pi in das Ofengehäuse passt, hat der Macher des Projekts, Nathan Broadbent, dazu eigens eine spezielle Leiterplatte ätzen lassen. Dokumentiert hat er das Projekt in seinem Blog. Hier finden Sie auch ein Demovideo und Fotos.

Pi Rex: Türöffner für Hunde

Lass mich raus: David Hunt konstruierte diesen Türöffner, den sein Hund durch Gebell in der Nacht selbst aktivieren kann. Die Schaltung ist über einen Raspberry Pi mit Motor-Zusatz-Board und universellem Geräuschsensor realisiert.
Lass mich raus: David Hunt konstruierte diesen Türöffner, den sein Hund durch Gebell in der Nacht selbst aktivieren kann. Die Schaltung ist über einen Raspberry Pi mit Motor-Zusatz-Board und universellem Geräuschsensor realisiert.
Foto: David Hunt

In der Do-it-yourself-Szene ist David Hunt kein Unbekannter, und seinem automatisierten, von einem Raspberry Pi gesteuerten Kamera-Dolly für Zeitrafferaufnahmen wurde bereits vor zwei Jahren viel Beachtung zuteil. Sein neues Bastelprojekt, das sich ausnahmsweise mal nicht mit Fotografie beschäftigt, ist ein Türöffner mit Geräuschaktivierung. Allerdings nicht für Menschen, sondern für den Hund des Hauses, damit sich dieser nachts selbst durch Gebell aus der Garage herauslassen kann. Ein Geräuschsensor sendet einen Spannungsimpuls direkt auf einen der GPIO-Pins des Raspberry Pi, der dann über ein Relais einen 12-V-Linearmotoren betätigt, der das Türschloss öffnet. Ein Gegengewicht lässt die Tür dann sanft aufschwingen. Details zur Schaltung und zur Programmierung des Raspberry Pi sind hier einsehbar. Eine Video, das Aufbau und Funktion dokumentiert, ist ebenfalls verfügbar.

Joytone: Hexagonales Synthesizer-Klavier mit dem Raspberry Pi

Das Joytone ist eine komplette Neugestaltung einer Klaviatur, die den harmonischen Beziehungen der Noten untereinander folgt und nicht der physikalischen Anordnung von Saiten oder Mechanik. So ist auf einer Klaviertastatur eine Oktave in zwölf gleich große Halbtonschritte in einer Reihe eingeteilt. Harmonien über eine Oktave sind dabei aber mit einer Hand schwer zu spielen und benötigen schon zwei Hände. Eine andere Klaviatur mit einer hexagonalen Anordnung der Tasten ist jene des österreich-ungarischen Mathematikers Paul von Jankó (1856–1919), die Töne in dichter Reihenfolge und stets gleichen Intervallen zueinander darstellt. Akkorde und Skalen haben so immer die gleichen Fingersätze, egal in welcher Tonart man sich befindet.

Der wohltemperierte Raspberry Pi: Diese hexagonale Tastenanordnung ist eine Abwandlung der Jankó-Klaviatur, in der die Intervalle und Akkorde immer den gleichen Fingersatz haben, egal in welcher Tonart.
Der wohltemperierte Raspberry Pi: Diese hexagonale Tastenanordnung ist eine Abwandlung der Jankó-Klaviatur, in der die Intervalle und Akkorde immer den gleichen Fingersatz haben, egal in welcher Tonart.
Foto: David Sharples



An diese Jankó-Klaviatur angelehnt in das Joytone, das als Abschlussarbeit von David Sharples an der Universität von Pennsylvania zu Embedded Systemen entstand. Statt normaler Tasten ist jedes Hexagon aber ein Daumen-Joystick, der die Klangfarbe und Lautstärke eines Tons regelt. Ein Raspberry Pi dient hier als Synthesizer und zur Klangausgabe.