IBM steigt bei OpenOffice.org ein

Schlechte Nachrichten für Microsoft

Die Unterstützung von OpenOffice durch ein Schwergewicht wie die IBM dürfte der freien Software in der Konkurrenz mit Microsoft einigen Auftrieb verleihen. Dieser verdankt sich nicht nur den größeren Ressourcen, die dem Projekt nun zur Verfügung stehen, sondern auch dem Einfluss des Unternehmens bei IT-Anschaffungen vieler großer Anwender. Die Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, da Microsoft mit seinen Standardisierungsbemühungen mit Office Open XML eine vorläufige Niederlage einstecken musste. IBM tat sich dabei als Gegner des Microsoft-Formats hervor und bezog klar Position für den ISO-Standard ODF. Die Pressemitteilung zitiert Mike Rhodin, General Manager für Lotus, der durch das OpenOffice-Engagement von IBM eine weitere Stärkung und Verbreitung des XML-Dateiformats erwartet.

Microsoft betrachtet zumindest offiziell OpenOffice als wenig bedrohliche Konkurrenz im unteren Segment. Um dort seinen Vormarsch aufzuhalten, konterten die Redmonder mit großen Preisnachlässen bei Office 2007 für private Anwender und der Vorinstallation von zeitlich beschränkten Demoversionen auf neuen Rechnern. Diese lassen sich unkompliziert in Vollversionen umwandeln. Außerdem soll die kommende Version 9 von MS Works durch eingeblendete Werbung finanziert werden und für Anwender lizenzkostenfrei bleiben.

Der Einstieg von IBM bei OpenOffice ist indes nicht die einzige schlechte Nachricht für Microsoft: Gleichzeitig kündigte Google eine Partnerschaft mit dem Dienstleister Capgemini an, der die webbasierenden Tools "Text & Tabellen" sowie "Google Mail" in die professionelle IT bringen soll. Erst vor drei Wochen hatte der Suchmaschinenbetreiber eine Vereinbarung mit Sun getroffen, die es ihm gestattet, das auf OpenOffice aufsetzende StarOffice kostenlos mit seinem "Google Pack" zu verteilen. (Computerwoche/hal)