Softlayer und IaaS

IBM setzt konsequent auf die Open Cloud

IBM bietet gute Voraussetzungen für Enterprise-Workloads

IBM richtet sich mit seiner Cloud-Strategie vorwiegend an Unternehmenskunden und Entwickler in Unternehmen. IBM setzt dabei auf einen selbst gewählten "Dynamic Cloud" Slogan, der die off-Premise und die on-Premise Welt bedienen und verbinden soll. Ob IBM mit seinem BlueMix PaaS zu spät dran ist, wird sich zeigen. Es ist nicht zwangsläufig entscheidend, als erster am Markt zu sein und das beste Produkt zu haben, sondern seine bestehenden und potentiellen Kunden davon zu überzeugen, einen Mehrwert zu bieten. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Anbieter dies schaffen würde. Und IBM hat hierzu definitiv die finanzielle Ausdauer, das technische Know-how und die Wahrnehmung und Verbreitung in seiner Kernzielgruppe.

Der Vertrieb wurde im Software-Umfeld bereits auf eine Cloud-First-Strategie (Software-as-a-Service) eingeschworen, was nach Aussagen von IBM für den einen oder anderen Vertriebsmitarbeiter eine Umstellung sein wird, nicht mehr harte Lizenzen sondern Abonnements zu verkaufen. Aber die Zielrichtung ist klar und deutlich vorgegeben.

Cloud Foundry als auch OpenStack sind für IBM die grundlegende Basis für die Zukunft und die Cloud Strategie. Hierzu wird OpenStack stetig als Infrastrukturbasis unter das komplette Portfolio ausgerollt. Gleichzeitig geht Crisp Research davon aus, dass Softlayer kontinuierlich in das IBM Cloud Portfolio integriert wird und auch hier OpenStack in Zukunft die Infrastrukturbasis bildet. Noch in diesem Jahr plant IBM weltweit 40 Rechenzentren in 15 Ländern online zu haben, um darüber seine Cloud Services bereitzustellen. In 2015 soll in die aufstrebenden und durchaus lukrativen Märkte im Mittleren Osten und Afrika expandiert werden.

Bare Metal ist die Realität der Hybrid Cloud

Die Bare-Metal-Story von IBM Softlayer führt zu der Frage, ob der Cloud Markt und Initiativen wie das Open Compute Project die Preise für Hardware so in den Keller getrieben haben, dass es sich für die Anbieter als auch Anwender lohnt, selbst Server bei einem Nutzungsgrad von nur 30 Prozent anzuschaffen und zu betreiben. Die Nahtoderfahrung von HP zeigt wie bedrohlich die aktuelle Marktsituation für Hardwareproduzenten ist. Das musste auch bereits IBM selbst am eigenen Leib erfahren und hat sein x86-Servergeschäft an Lenovo verkauft.

Für diejenige die ihre konstanten Workloads kennen und Performance für die Applikationen benötigen, kann Softlayers Bare-Metal-Modell durchaus interessant sein. Insbesondere dann, wenn nur kurzzeitige Lastspitzen abgefangen werden müssen, was in dem Fall dann per virtuelle Server von Softlayer geschehen kann, um die Infrastruktur nach oben atmen zu lassen.

IBM kennt die Enterprise Workloads seiner potentiellen Kundengruppen besser als jeder andere Cloud-Anbieter am Markt. Damit ist Softlayer in der Lage, zielgerichtet die Bedürfnisse und Anforderungen zu erfüllen. Schlussendlich geht es darum einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, um den potentiellen Kunden eine große Vielfalt bieten zu können. Ansonsten wird man schnell zum Nischenanbieter und kann entweder nur Entwickler oder Unternehmenskunden bedienen. (jha)