Softlayer und IaaS

IBM setzt konsequent auf die Open Cloud

Softlayer: IBMs Infrastructure-as-a-Service Waffe aus dem Untergrund

Softlayer war medial bisher eher ein unbeschriebenes Blatt. Erst durch die Akquisition von IBM stieg der IaaS-Anbieter aus dem Untergrund hervor indem er von IBM selbst konsequent als potentieller Amazon-Web-Services-Konkurrent (AWS) vermarktet wird. Softlayer muss sich keinesfalls verstecken. Was die wenigsten wissen: bekannte Web- und Mobile-Angebote wie WhatsApp, Tumblr, Dropbox, EA, MachineZone, fitbit und Yelp nutzen die Softlayer Infrastruktur. Zu Unternehmenskunden gehören u.a. Samsung, Citrix und Repsol. Hinzu kommt, dass von den 40 Rechenzentren die IBM bis 2015 geöffnet haben wird, stammen immerhin 13 Einrichtungen aus der Akquisition von Softlayer.

Softlayer setzt innerhalb seiner Infrastruktur auf ein hybrides Modell. Neben virtuellen Servern können Kunden sogenannte Bare Metal Server (dedizierte physikalische Hosts) anmieten. Eine Variante die IBM während der Pulse 2014 mit vielen Vorträgen prominent vermarktet hat und mit Performance Tests gegen Rivalen wie die Amazon Web Services schießt, die bekanntlich nur eine virtuelle Infrastruktur anbieten. Nach Angaben von Softlayer werden die Bare Metal und die virtuellen Server mittels derselben API (1.600 Stück), demselben Portal und eigenem internen Managementsystem provisioniert. Zudem sei Softlayer in der Lage, Bare Metal Server zu 100 Prozent automatisiert innerhalb von zwei bis vier Stunden bereitzustellen. Softlayer selbst unterstützt OpenStack derzeit nur als Installation auf den Bare Metal Servern. Das bedeutet, dass die technologische Infrastruktur unterhalb von Softlayer bisher nicht durch OpenStack ausgetauscht wurde. Allerdings unterstützt Softlayer, nach eigenen Angaben, die komplette OpenStack API, wodurch Softlayer als Deployment- und Managementwerkzeug für OpenStack dienen kann.

Der Bare-Metal-Ansatz ist vor allem für die Kunden interessant, die Performance benötigen, ihre Applikationen kennen und über stabile Workloads verfügen. Um kurzfristig Lastspitzen abzufangen, können diese dann auf virtuelle Server zurückgreifen, die innerhalb kürzester Zeit aus der Softlayer-Cloud bereitgestellt werden. Denn eines muss an dieser Stelle klar und deutlich gesagt werden: Der Bare-Metal-Ansatz von IBM Softlayer hat mit einem Cloud-Model nichts zu tun.

Für eine interessante Neuigkeit sorgte IBM mit der Akquisition von Cloudant, einem Database-as-a-Service Anbieter, der in das Softlayer Portfolio integriert wird. Das spannende an diesem Zukauf ist allerdings weniger die technische Seite, sondern vielmehr die Historie von Cloudant. Im Jahr 2009 als Startup auf der Cloud-Infrastruktur der Amazon Web Services (AWS) gestartet, wechselte Cloudant auf Grund von Performance-Probleme mit dem XEN Hypervisor der AWS Cloud auf die Bare Metal Infrastruktur von Softlayer. Nach Angaben von Cloudant CTO Adam Kocoloskiist es für Cloudant nicht notwendig, Server innerhalb von Sekunden hochzufahren. Die Performance ist für den Service entscheidender. Daher ist Bare Metal der bessere Ansatz ist.