Horstbox gegen Fritz!Box

Die inneren Werte

Deutlich interessanter als Anschlüsse und Aussehen sind aber die jeweils unter der Haube steckenden Funktionen. Hier sind auch die größten Unterschiede auszumachen, insbesondere beim Telefonie-Teil. Zwar sind sowohl Fritz!Box wie auch Horstbox in der Lage, in den drei Welten analoge Telefonie, ISDN und VoIP zu agieren, doch die dabei verwendete Methode ist von Grund auf verschieden.

So arbeitet die Fritz!Box im Wesentlichen als Hub: Sie nimmt die eingehenden Anrufe entgegen und leitet sie mithilfe einer real vorhandenen (ISDN, VoIP) oder manuell zugeteilten (Analog) MSN an die jeweils angeschlossenen ISDN-Telefone weiter, an denen die Empfangs-MSN ebenfalls eingestellt sein muss. Bei analogen Telefonen entscheidet der Anwender, an welchen Port die für bestimmte Nummern eingehenden Gespräche zu leiten sind. Softphones für VoIP unterstützt die Fritzbox schlichtweg überhaupt nicht.

Ganz anders die Horstbox. Sie arbeitet - um bei der Netzwerktechnik zu bleiben - eher als Router. Auf der einen Seite stehen die vorhandenen ISDN-MSNs, analogen Anrufe und VoIP-Rufnummern als externe Verbindungen. Intern arbeitet die Horstbox mit eigenen Nebenstellen, denen sich quasi beliebige Rufnummern aus dem Pool der externen Verbindungen zuordnen lassen. Für die zum Beispiel bei eingehenden VoIP-Gesprächen notwendige Umwandlung auf das ISDN-Protokoll angeschlossener Telefone oder einer Tk-Anlage sorgt die Open-Source-Software Asterisk, die das Herz der Telefoniefunktionen der Horstbox bildet.

Zusätzlich wurde - wie inzwischen marktüblich - in beiden Produkten eine Firewall verbaut, die über alle Standard-Funktionen wie Stateful Packet Inspection, Port-Forwarding und Exposed Host verfügt. Gerade die letzte Funktion ist für Anwender interessant, die bereits einen Router besitzen und Fritzbox oder Horstbox nur in die bestehende Internet-Verbindung einschleifen wollen.