Flexibles Arbeiten
Horror Home Office?
Zu Hause arbeiten die Mitarbeiter eher mehr
Auch Cancom-Führungskraft Mayer glaubt, dass sein Unternehmen letztlich von der Telearbeit profitiert. So arbeiteten viele seiner Mitarbeiter zu Hause eher mehr als weniger - zum Beispiel, weil der weggefallene Arbeitsweg kurzerhand in die Arbeit investiert wird. "Zudem gestalten sie ihre Arbeit mehr nach ihrem Rhythmus und arbeiten so produktiver und mit höherer Motivation", so Mayer.
Diese Beobachtung deckt sich auch mit wissenschaftlichen Untersuchungen - etwa mit einer Studie der Stanford University. In einer neun Monate dauernden Erhebung unter 255 Callcenter-Mitarbeitern wiesen die Forscher nach, dass die Home-Office-Worker des Teams ihre Leistung um 13 Prozent steigern konnten, ein höheres Arbeitspensum erfüllten und weniger krank waren als die Kollegen im Büro.
Dennoch: Chefs sollten Kosten und Nutzen des Home Office immer genau abwägen - auch für ihre eigene Abwesenheit von der Firma. Daher nutzt etwa Markus Mayer sein häusliches Arbeitszimmer nicht allzu oft. "Meine Mitarbeiter sind bei mir eine Kultur der offenen Tür gewohnt", sagt der Sales Manager. "Doch die nutzt ihnen nichts, wenn dahinter niemand am Schreibtisch sitzt."
- Klare Vereinbarungen treffen
Flexible Arbeitsmodelle erfordern klare Vereinbarungen. Nur wenn die Rahmenbedingungen transparent und Erwartungen eindeutig formuliert sind, kann daraus eine vertrauensvolle neue Arbeitskultur entstehen. - Nutzung freistellen
Nicht für jeden Mitarbeiter eignet sich Arbeiten im Home-Office: Jedem Mitarbeiter sollte freigestellt sein, diese Angebote im Unternehmen zu nutzen. - Mitarbeitern vertrauen
Als Arbeitgeber sollte man seinen Mitarbeitern vertrauen und "loslassen" können. - Mitarbeiterleistung messen
Die Leistung von Mitarbeitern muss objektiv definiert und gemessen werden. - Führung nicht vernachlässigen
Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn: Auch Mitarbeiter ohne permanente Anwesenheit brauchen Führung. - Fürsorgepflicht ernst nehmen
Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern. Diese gelten auch und insbesondere für flexible Arbeitsplatzmodelle. - Neue Meetingkulturen schaffen
Bei aller Flexibilität: Neue Meetingkulturen erleichtern effiziente und effektive Arbeitsprozesse innerhalb der Teams. - Gemeinschaftsgefühl stärken
Den direkten Austausch fördern, sich gegenseitig schätzen - und so die Zusammenarbeit und das Gemeinschaftsgefühl stärken. - Mitarbeiter willkommen heißen
Mitarbeiter müssen sich im Unternehmen willkommen fühlen und haben ein Anrecht auf einen Arbeitsplatz. - Unternehmenskultur überprüfen
Neue Arbeitsstrukturen können nur erfolgreich sein, wenn sie mit der Unternehmenskultur, der Philosophie und den Unternehmenszielen vereinbar sind.