Emotionale Intelligenz

Höre auch auf Deinen Bauch

Bauchentscheidungen sacken lassen

Intuition oder das Bauchgefühl sind auch ein Entscheidungskriterium.
Intuition oder das Bauchgefühl sind auch ein Entscheidungskriterium.
Foto: berc/Fotolia.com

Sich für die innere Stimme zu öffnen, ist jedoch oft leichter gesagt als getan. Das finden auch viele Vorgesetzte. Branchenübergreifend sehen 68 Prozent aller Manager und 57 Prozent aller Managerinnen hierzulande das Bauchgefühl als verbotenes Thema im Kollegenkreis an. Dies geht aus der Studie „Kreativität und Intuition im Unternehmensalltag“ der Frankfurter Unternehmensberatung Proxidea unter mehr als 500 Führungskräften hervor. Demnach glauben zwar 80 Prozent der Frauen, dass sie intuitiver sind als Männer. Unternehmensentscheidungen treffen aber zwei Drittel nach eigener Aussage jedoch eher rational.

Gar keine so schlechte Idee. Denn nicht in allen Situationen sollte man der inneren Stimme vertrauen. „Je mehr der Entscheider bekanntes Terrain verlässt, desto eher wird sein Bauchgefühl nutzlos sein oder ihn sogar in die Irre führen“, warnt Professor Pfister. IT-Managern bescheinigt er allerdings beste Voraussetzungen, um ein gutes Näschen zu entwickeln. Schließlich lassen sich die Regeln technischer Systeme durch Erfahrung lernen – dank des unmittelbaren Feedbacks (etwas funzt/funzt nicht). „Erfahrene ITler wissen oft sehr schnell, wie sich eine Software verhält, ohne im Detail genau sagen zu können, warum“, so Pfister. „Gerade bei der Fehlersuche ist diese Intuition von großem Wert.“
Aber auch hier gelte: „Bei echten Neuentwicklungen hilft die Intuition nicht mehr, da ist Analyse und gründliches Durchdenken gefragt.“ Bauchentscheidungen sacken zu lassen, ist allerdings stets eine gute Idee.