Hitzefrei in den Server-Räumen!

Hurrikan im Rechnerraum

Um die Hitze zu beheben, liegt eine Lösung nah: Der Luftdurchsatz muss erhöht werden. Doch bei massivem Einsatz von Rack-Servern entsteht eine Wärmeentwicklung, die laut Fiege "Hurrikan-ähnliche Windstärken" für die Luftkühlung erforderlich machen würde.

Es ist ebenfalls zwecklos, einfach kältere Luft in die Rechnerräume einströmen zu lassen. Diese hätte eine höhere relative Luftfeuchtigkeit. Der Effekt: Unterhalb des so genannten Taupunkts entsteht Nebel, der sich an den Rechnern in Bodennähe oder im Doppelboden als Wasser niederschlagen würde.

Zunächst scheinen jene Anwender gut dran zu sein, deren Rechnerräume einen Doppelboden haben. Durch diesen strömt von den Klimageräten kommende kalte Luft und entweicht über Schlitzplatten zu den Servern. Die von ihnen erhitzte Luft wird an der Decke wieder abgesaugt und zur Klimaanlage, dem "Computer Room Air Conditioner" (Crac), geführt. Doch in diesem Kreislauf gibt es Hindernisse und Abwege.

Der erste Fehlerfaktor ist die Höhe des Doppelbodens. Diese wurde einmal berechnet für den Transport einer bestimmten Menge Luft, die zur Bauzeit für die Kühlung der Systeme benötigt wurde. Mit den Racks sind aber weit höhere Luftmengen erforderlich. Das Ergebnis ist ein heute stärkerer Luftstrom - mit Folgen: In der Nähe der Kühlsysteme ist die Luft noch so schnell, dass sie nicht aus den Gitterplatten hoch-, sondern an ihnen vorbeiströmt. Dabei zieht ihr Sog, der so genannte Bernoulli-Effekt, sogar warme Luft von oben in den Doppelboden, die sich dort mit der Kaltluft vermischt und die Kühlleistung mindert.