Happy Birthday, Linux!

Vor zehn Jahren hat Linus Torvalds im Usenet zum ersten Mal sein Projekt vorgestellt: 'ein (kostenloses) Betriebssystem'. Von 'es wird nichts Großes oder Professionelles wie GNU' kann heute jedoch keine Rede mehr sein.

Zehn Jahre sind seit der ersten Ankündigung von Linus Torvalds vergangen. tecChannel.de hat in alten Archiven gegraben und die Geschichte von Linus, Linux und Tux zusammengetragen.

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung ging es Linus Torvalds primär nicht darum, einen kostenlosen Unix-Ersatz zu schaffen. Es fing damit an, dass das Rechenzentrum seiner Universität 1990 zwar über eine microVAX mit Ultrix verfügte, aber nicht genug Rechenleistung für die Studenten bereit stellen konnte. Dennoch kam für Torvalds ein 386er nicht in Frage: "Dann hätte ich ja mit diesem lausigen Betriebssystem MS-DOS arbeiten müssen und nichts gelernt", sagt er 1997 in einem Interview mit "Wired".

Erst als er in einem Universitätskurs mit Andrew S. Tanenbaums Minix in Kontakt kommt, entscheidet Torvalds sich, einen PC zu kaufen. Zunächst geht es ihm lediglich darum, die Task-Switching-Fähigkeiten des 80386 zu verstehen. Sein erstes Erfolgserlebnis ist ein Minix-Programm aus zwei Prozessen, die abwechselnd die Zeichenfolgen AAAA und BBBB auf den Bildschirm bringen. Im nächsten Schritt erweitert Linus das Programm zu einem Newsreader: Der eine Task bringt die News vom Modem auf den Bildschirm und der andere von der Tastatur zum Modem - allerdings immer noch unter Minix.

Aber Linus Torvalds hat bereits Blut geleckt. "Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits gemerkt, dass Minix nicht genug ist. Fehlende Job-Kontrolle, hässliches Speichermanagement, keine Unterstützung für FPUs und so weiter", erklärt er der "Linux News" Mitte Oktober 1992 in einem Interview.