Grundlagen zu Routing und Subnetzbildung, Teil 3

Netzadresse mit booleschem UND berechnen

Wie bereits mehrfach angemerkt, besteht der Hostanteil bei den Netzwerk- oder Subnetzadressen immer aus Nullen. Damit ein Router ein Datenpaket weiterleiten kann, muss er zunächst die Adresse des Empfängernetzwerks oder Empfängersubnetzes ermitteln. Hierzu verknüpft er die IP-Adresse des Zielhosts und die Subnetzmaske mithilfe einer logischen UND-Operation.

Nehmen wir einmal an, Sie haben ein Klasse-B-Netzwerk mit der Netzwerkadresse 172.16.0.0. Nachdem Sie Ihr Netzwerk überprüft haben, kommen Sie zu dem Schluss, dass Sie acht Bits leihen müssen, um Subnetze zu bilden. Wie wir bereits wissen, heißt, wenn Sie in einem Klasse-B-Netzwerk acht Bits leihen, die Subnetzmaske 255.255.255.0. Jemand sendet nun von außerhalb Daten an die IP-Adresse 172.16.2.120. Damit der Router weiß, wohin die Daten zu leiten sind, verknüpft er diese Adresse über ein boolesches UND mit der Subnetzmaske.

Wenn diese beiden Nummern nun mit Hilfe der UND-Operation verknüpft werden, bleibt der Hostanteil immer 0. Was dann übrig bleibt, ist der Netzanteil einschließlich des Subnetzanteils. Die Daten werden also an das Subnetz 172.16.2.0 geschickt, und nur der letzte Router stellt fest, dass das Paket an den Host mit der Nummer 120 adressiert ist.

Stellen Sie sich nun vor, dass Sie in unserem Beispielnetzwerk 172.16.0.0 nicht acht, sondern nur sieben Bits für das Subnetzfeld zuweisen. Die binäre Subnetzmaske lautete also 11111111.11111111.11111110.00000000. Wie sähe die Subnetzmaske in Dezimalnotation aus?

Wiederum sendet nun jemand von außerhalb des Netzwerks Daten an den Host 172.16.2.120. Auch hier verknüpft der Router die IP-Adresse und Subnetzmaske mithilfe der UND-Funktion, und auch jetzt besteht der Hostanteil nur aus Nullen. Wo also liegt der Unterschied zum ersten Beispiel. Alles sieht gleich aus – zumindest auf der dezimalen Ebene. Der Unterschied besteht in der Anzahl der vorhandenen Subnetze und der pro Subnetz verfügbaren Hostadressen. Diesen Unterschied stellt man aber nur beim Vergleich der beiden unterschiedlichen Subnetzmasken fest.

Wenn der Subnetzanteil nur aus sieben Bits besteht, dann kann es nur 126 Subnetze geben. Wie viele Host lassen sich so pro Subnetz adressieren? Wie lang ist das Hostfeld? Antwort: Mit neun Bits als Hostanteil lassen sich in jedem der 126 Subnetze 510 Hosts ansprechen.