Grundlagen zu Routing und Subnetzbildung, Teil 2

Link-State-Protokolle

Link-State-Protokolle wurden entwickelt, um die durch Distanzvektorprotokolle auferlegten Beschränkungen zu umgehen. Sie reagieren schnell auf Änderungen im Netzwerk, senden Trigger-Updates nur dann, wenn die Netzwerktopologie tatsächlich geändert wurde, und periodische Updates – so genannte Refreshs – in langen Zeitabständen (alle 30 Minuten).

Wenn eine Verbindung ihren Status ändert, erstellt das Gerät, das diese Änderung erkannt hat, ein LSA (Link-State-Advertisement, Anzeige des Routenstatus) zu einer Route, und dieses LSA wird dann an alle benachbarten Geräte übermittelt. Jedes Routing-Gerät aktualisiert anhand des LSA die Topologiedatenbank und leitet es danach seinerseits an alle Nachbarn weiter. Dieses Fluten des LSA ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Routing-Geräte ihre Datenbanken aktualisieren, bevor sie eine aktuelle Routing-Tabelle erstellen, welche die neue Topologie berücksichtigt.

Die Link-State-Datenbank dient als Grundlage zur Berechnung der optimalen Pfade durch das Netzwerk. Link-State-Router finden diese Pfade durch Anwendung des SPF-Algorithmus (Shortest Path First) auf die Link-State-Datenbank, um so einen SPF-Baum zu erstellen. Die besten (kürzesten) Pfade werden dann aus dem SPF-Baum ausgewählt und in der Routing-Tabelle abgelegt. Zu den Link-State-Protokollen gehören OSPF und IS-IS.