Grundlagen Netzwerkkomponenten

Späte Kollisionen

Ist der maximale Pfad zwischen zwei Endgeräten länger als 512 Bitzeiten - etwa durch zu lange Kabel oder zu viele dazwischen geschaltete Repeater - wird bei kleinen Paketen die Grundregel verletzt, dass eine Kollision noch während der Übertragung erkannt wird. Dann hat die sendende Station ihre Übertragung bereits abgeschlossen und ordnet die Kollision nicht mehr ihrer eigenen Übertragung zu. Dementsprechend unternimmt sie auch keinen erneuten Sendeversuch, und das Datenpaket ist verloren.

Das führt nicht zu einem Zusammenbruch des Netzwerks, weil die höheren Netzwerkebenen auf Grund ausbleibender Antworten das Paket früher oder später erneut senden. Es erzeugt allerdings erheblich höhere Verzögerungszeiten und führt zu einem schlechten Antwortverhalten von Netzwerkapplikationen.

Woran erkennt man späte Kollisionen?

Da in einem normalen Netzwerkbetrieb die meisten Pakete länger sind als 512 Bit, entdeckt die sendende Nic zumeist dennoch eine Kollision; lediglich später als erwartet. Dieses wird bei den meisten Netzwerkkarten in einem Zähler gespeichert, den man zur Diagnose nutzen kann.

Neben der Verletzung von Verkabelungsstandards können defekte Netzwerkkarten ein weiterer Grund für späte Kollisionen sein. Eine solche Karte erkennt nicht, dass gerade eine andere Station sendet und beginnt selbst mit der Übertragung, so dass es zu einer Kollision kommt.

Auch eine hohe Anzahl von CRC-Fehlern kann auf späte Kollisionen hindeuten, da eine Station nicht immer genau unterscheiden kann, ob eine Störung im Kabel war oder eine Kollision.