Software-Lizenzen: Mit ruhigem Gewissen alles im Blick

Grundlagen: Lizenzmanagement im Unternehmen

Inventarisierung ist Voraussetzung

In kleinen Installationen ist die eingesetzte Software noch überschaubar, von Hand zählbar, und Information über die tatsächliche Nutzung können durch Benutzerbefragungen erlangt werden. Größere Umgebungen erfordern hingegen einen gewissen Automatisierungsgrad, um den Istzustand noch mit vertretbarem Aufwand feststellen zu können. Dies übernehmen Werkzeuge zur Software-Inventarisierung. Und auch bei deren Einsatz sind einige Dinge zu beachten.

So reicht es beispielsweise nicht aus, lediglich zu einem bestimmten Zeitpunkt alle Rechner im lokalen Netz von einer zentralen Konsole aus zu inventarisieren. Denn hier gehen dem Unternehmen all diejenigen Rechner durch die Lappen, die gerade ausgeschaltet, offline oder im mobilen Einsatz sind. Gibt es solche Rechner im Unternehmen und bleiben diese bei der Inventarisierung außen vor, so kann man sie und auch das nachfolgende Lizenzmanagement eigentlich gleich ganz sein lassen.

Um also ein vollständiges Bild aller installierten und genutzten Software zu erhalten, eignen sich für diese Aufgabe eher Produkte, die einen kleinen Software-Agenten auf allen Rechnern installieren. Dieser führt dann automatisch in vordefinierten Abständen lokale Inventarisierungsläufe durch und kann idealerweise seine Ergebnisse beispielsweise auch per E-Mail an eine zentrale Software-Asset-Management-Konsole im Unternehmen melden. Wichtig ist also immer, alle potenziell lizenzpflichtigen Systeme regelmäßig zu betrachten.

Ein weiterer bedenkenswerter Punkt ist die Unterstützung der zu inventarisierenden Betriebssysteme. Gibt es aber beispielsweise nur wenige Server unter einem vom Asset-Management nicht unterstützten Betriebssystem, so kann es aus Kostengründen durchaus sinnvoll sein, diese Rechner manuell zu inventarisieren. Denn auf Servern verändert sich der Software-Bestand im Vergleich zu Arbeitsplatzrechnern eher selten. In diesem Zusammenhang gilt es auch hier, ein immer wieder auftretendes Missverständnis zu beseitigen: Selbst wenn ein Server unter dem freien Betriebssystem Linux läuft, bedeutet dies nicht, dass für Software auf diesem Server keine kommerziellen Lizenzen notwendig sind. So kann beispielsweise der Einsatz einer Open-Source-Datenbank im kommerziellen Umfeld durchaus eine Lizenzpflicht auslösen.