Eine Million Bücher kostenlos online

Google digitalisiert Bücher der Bayerischen Staatsbibliothek

„Google Digital Copy“ und „Library Digital Copy“

Der entscheidende Vorteil der Kooperation mit Google liegt für die Bayerische Staatsbibliothek darin, dass Google die gesamten Digitalisierungskosten trägt. Google behält als Gegenleistung eine „Google Digital Copy“ zur Integration in die Google Buchsuche und die allgemeine Google Websuche. Die Bayerische Staatsbibliothek erhält ihrerseits die „Library Digital Copy“ zur Integration in ihre diversen Internetangebote.

Dies ist der wesentliche Punkt im mit Google abgeschlossenen Vertrag, der hinsichtlich seiner Details einer bei Public-Private-Partnerships üblichen, im Unternehmenspersönlichkeitsrecht begründeten Verschwiegenheitspflicht unterliegt: Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt, indem sie eine digitale Kopie der von Google erzeugten Daten erhält, diese Daten „physisch“ und damit dauerhaft. Sie kann die „Library Digital Copy“ uneingeschränkt im Rahmen ihres Online-Katalogs (OPAC) und ihrer Webangebote zur Verfügung stellen, beispielsweise in Form fachlich selektierter für eine wissenschaftliche Recherche speziell aufbereiteter Forschungskorpora.

Innerhalb der digitalisierten Bücher kann vermittels komfortabler Navigationsinstrumente „virtuell“ geblättert werden, darüber hinaus wird die Mehrheit der digitalisierten Werke aufgrund fortschrittlicher optischer Zeichenerkennung im Volltext durchsuchbar sein. Da ausschließlich urheberrechtsfreier Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek digitalisiert wird, steht dem Benutzer auch die Option zum Download oder zur Kopie des gesamten Werkes für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung. Vermittels der Metadaten der digitalisierten Bestände ist der Bayerischen Staatsbibliothek zudem die Einbindung der „Library Digital Copy“ in regionale, nationale und internationale Portale und Dienste uneingeschränkt möglich.

Der von Google digitalisierte Bestand kann also, gegebenenfalls fachlich oder materialspezifisch gefiltert, in Services wie die „Bayerische Landesbibliothek Online“, das kulturwissenschaftliche Internetportal des Freistaates oder in die geplante „Europäische Digitale Bibliothek“ integriert werden. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Nicht-Exklusivität des Vertrages mit Google, die es der Bayerischen Staatsbibliothek offen hält, angesichts zukünftig fortschreitender Technologie, spezieller Nutzungsbedürfnisse oder gewandelter strategischer Rahmenbedingungen auch von bereits durch Google gescannten Titeln erneut Digitalisate zu erstellen.