Googles neuer Browser im Praxistest
Google Chrome: Schnell, neu und mit Sicherheitslücke
Speicherlast und Tab-Management
Eine der größten Neuerungen von Chrome ist das Speichermanagement. Wenn der Nutzer einen Tab schließt, gibt Chrome den dafür benutzten Speicher komplett frei, ohne dass Speicherreste zurückbleiben. Um das zu erreichen, startet jeder Tab einen eigenen Prozess. Hinzu kommt noch eine Chrome-Instanz als Task-Manager.
Wenn beispielsweise sieben Tabs geöffnet sind, sieht man im Windows Task Manager insgesamt acht Chrome-Instanzen. Durch diesen Aufbau benötigt Chrome zu Beginn mehr Arbeitsspeicher, da der eigene Task Manager ebenfalls unterhalten werden muss. Der größte Vorteil ist aber: Selbst wenn ein Tab abstürzt, betrifft das nur die eine Seite. Alle anderen geöffneten Tabs bleiben davon unbehelligt.
In einem praktischen Versuch sind wir den Versprechungen von Google auf den Grund gegangen. Zunächst haben wir in Chrome und Firefox je acht Seiten geöffnet. Im Speichermanager, der sich per Chrome Task Manager oder über den Befehl about:memory
erreichen lässt, haben wir die Last dann geprüft. Chrome benötigte laut den Angaben insgesamt knapp 130 MByte Speicher, Firefox kam auf etwas mehr als 100 MByte.
Nun schlossen wir zwei Tabs, in beiden Browsern waren nun noch sechs Tabs offen. Erstaunlicherweise stieg der Speicherhunger von Firefox anschließend auf 123 MByte an, während Chrome 20 MByte weniger benötigt. Der Speichermanager von Chrome zeigt anschaulich, dass das Konzept aufgeht. Ähnlich sieht es Mikka Hyppönnen von F-Secure: „Es ist schön, zur Abwechslung mal einen Browser zu sehen, der nicht den kompletten Speicher verschlingt“, schreibt Hyppönnen im F-Secure-Blog.