Technische Voraussetzungen längst gegeben

Flexible Arbeit: Ergebnis wichtiger als Stundenzählen

Flexible und ortsungebundene Büroarbeit soll schon bald zur Norm werden. Das behauptet zumindest die aktuelle Studie "Flexible Working 2007" von Johnson Controls Global Work Place Solutions.

Mehr als 60 Prozent der 200 internationalen Studienteilnehmer arbeiten nämlich bereits jetzt regelmäßig an verschiedenen Orten - im Büro, zu Hause oder unterwegs. Im Vergleich zum Jahr verbrachten die Befragten in 2007 weniger Arbeitszeit im Unternehmen (18 Prozent), dafür mehr Zeit im Eigenheim-Büro (36 Prozent) sowie beim Kunden oder auf Reisen (46 Prozent). Der klassische Nine-to-Five-Job passt folglich kaum mehr in die schöne neue Arbeitswelt.

"Bisher stand für Arbeitnehmer vor allem die freie Zeiteinteilung im Vordergrund. Die aktuelle Studie von Johnson Controls zeigt hingegen, dass die flexible Wahl des Arbeitsumfeldes zunehmend wichtiger wird", kommentierte Paul Barlett, Vorsitzender des Office Productivity Network, die Resultate der Befragung. Das Büro werde vorwiegend zum Ort der Interaktion, an dem Mitarbeiter sich austauschen und zusammenarbeiten. Gleichzeitig reiche es nicht mehr aus, Mitarbeitern "nur" einen Büroarbeitsplatz im Unternehmen bereitzustellen.

"Die technischen Voraussetzungen für räumlich und zeitlich flexibles Arbeiten sind durch die moderne Telekommunikation gegeben. Wer die besten Köpfe für sein Unternehmen gewinnen will, muss ihnen mehr bieten als nur eine angemessene Bezahlung. Dazu gehört auch ein möglichst flexibles Arbeitsumfeld", sagt der Personalexperte Marc Emde, Geschäftsführer der Kirch Personalberatung in Köln . Zudem komme dieses Modell berufstätigen Müttern und Vätern entgegen. Allerdings verhindere eine konservative, ja starre Kultur in manchen Unternehmen, dass Telearbeit oder Gleitzeitmodelle auch wirklich zum Einsatz komme.