Final: Serial-ATA II mit 300 MByte/s

Normen

Die Hauptforderung an Serial-ATA ist die absolute Software-Kompatibilität zur bisherigen parallelen ATA-Schnittstelle. Daher soll es auch keine Extras geben. Die ATA-Schnittstelle, wie sie der Anwender und das Betriebssystem sehen, bleibt unverändert.

Ursprünglich gab es gar keine ATA-Norm. Die Spezifikation ist das Resultat mehrerer Vorschläge verschiedener Firmen, die im Laufe der Zeit von allen anderen Geräteproduzenten und Mainboard-Herstellern nachgebaut wurden. Erst danach übernahm das ANSI-T13-Komitee die Normierung. Derzeit wird jedes Jahr eine ergänzte Version herausgegeben, da in diesem Marktsegment die Veränderungen sehr kurzfristig stattfinden.

Das Small Form Factor Committee (SFF) hat dann die Erweiterung zur ATAPI-Schnittstelle zusätzlich definiert und dem ANSI-T13-Komitee zur Normierung übergeben. ATAPI definiert den Anschluss von CD-ROM- und Bandgeräten an ein ATA-Kabel. Dabei handelt es sich zum größten Teil um ein SCSI-Protokoll, wobei die Daten- und Befehlsübertragung auf der elektrischen ATA-Schnittstelle aufsetzt.

Die inzwischen gemeinsame Spezifikation für ATA und ATAPI ist ein Dokument von über 400 Seiten. Zu großen Teilen beschäftigt es sich mit der Beschreibung der nachträglich eingeführten technischen Verbesserungen für die ursprünglich sehr amateurhafte IDE/E-IDE-Spezifikation. So wurde beispielsweise die Bus-Terminierung, die aus physikalischen Gründen für jede Bus-Struktur unbedingt erforderlich ist, erst nachträglich eingeführt.

Die Kabel für die parallele ATA-Schnittstelle wurden auf 80 Leitungen (früher 40 Leitungen) geändert. Bei den zusätzlichen Leitungen handelt es sich um Masseverbindungen zur Abschirmung und Stromrückleitung über das Kabel. Die Masseverbindungen sind bei den inzwischen sehr hohen Datenraten dringend erforderlich. Probleme dieser Art sollen bei Serial-ATA nicht auftreten.

Für Serial-ATA werden die Protokolle der parallelen Übertragung nicht verändert. Die Serial-ATA-Spezifikation bezieht sich nur auf den Austausch der parallelen durch eine serielle Übertragungsstrecke und auf das interne Protokoll für diese.