Exchange Server und 64 Bit

64-Bit-Hardware ist klar auf dem Vormarsch. Doch was genau sind die Vorteile dieser neuen Hardware für einen Exchange-Server? Oder sind es gar Nachteile? Und wie sieht es bei den Betriebssystemen aus? Dieser Artikel erläutert die Details nicht nur für die aktuellen Exchange-Versionen 2000 und 2003, sondern bietet auch einen Ausblick darauf, wie es zukünftig mit E12 aussieht.

Da die Bezeichnung „64-Bit“ für sich genommen noch keine wirklich klare Definition ist, müssen wir diese zunächst liefern. In der Microsoft-Welt geht es hier um Hardware, die mit einem der folgenden Prozessormodellen ausgestattet ist:

  • Intel 64-Bit Xeon oder Pentium mit EM64T. Itanium oder IA64 sind hier nicht gemeint!

  • Alle 64-Bit-Prozessoren von AMD, also Optoron, Athlon und Turion

Als Betriebssystem kommt die 64-Bit-Version von Windows Server 2003 dazu.

Bei der Hardware ist es in der Tat so, dass die meisten der aktuell verkauften Server bereits über die entsprechenden Prozessoren verfügen. Das gilt selbst für viele Einstiegsmodelle. Beim Betriebssystem ist das noch anders, aber die Verbreitung der x64-Version von Windows Server 2003 steigt langsam aber sicher an. Häufig wird aber noch die 32-Bit-Version von Windows Server eingesetzt, obwohl die neu gekaufte Hardware sogar schon 64-Bit unterstützen würde.

Exchange Server 2000

Beim Exchange Server 2000 hat sich die Frage nach der 64-Bit-Unterstützung schnell erledigt. Denn eine x64-Version gibt es nur für den Windows Server 2003, nicht aber für den Windows Server 2000. Und da Exchange 2000 nicht auf Windows 2003 läuft, fehlt hier einfach das entsprechende Betriebssystem.

Exchange Server 2003

In der 2003er Version läuft der Exchange-Server natürlich auf Windows Server 2003. Ein 64-Bit-Betriebssystem ist also theoretisch verfügbar. Auch wenn Exchange selber eine 32-Bit-Anwendung ist, sollte es auf dem 64-Bit-Server laufen können, denn schließlich unterstützt dieser ja grundsätzlich auch 32-Bit-Anwendungen.

Bild 1: Sobald man auf ein 64-Bit Windows umsteigt, müssen auch alle Treiber in 64 Bit implementiert werden. Daran scheitert Exchange 2003.
Bild 1: Sobald man auf ein 64-Bit Windows umsteigt, müssen auch alle Treiber in 64 Bit implementiert werden. Daran scheitert Exchange 2003.

Doch leider gibt es bei Exchange 2003 das Exchange Installable File System (ExIFS). Es dient unter anderem dazu, die E-Mails im Informationsspeicher als Datei ansprechen zu können. Doch leider müssen die Komponenten von ExIFS im Kernel Mode laufen. Und da 32-Bit-Komponenten auf dem 64-Bit-Betriebssystem nicht im Kernel Mode laufen können, läuft auch der Exchange Server 2003 nicht auf 64 Bit. Das ist bedauerlich, denn gerade für stark ausgelastete Exchange-Server wären bei Verwendung vom x64 Windows Server einige Vorteile zu erzielen. So bleibt nur das Warten auf E12.