Das papierlose Büro

Es wird immer noch genug gedruckt

Strategien für den stagnierenden Markt

Mit dem Slogan "Weniger drucken - mehr sparen" hatte Lexmark für einige Diskussion in der Branche gesorgt, denn eigentlich sollte ein Druckerhersteller ja daran interessiert sein, dass sein Kunden möglichst viel drucken. Für Michael Lang, Director Channel DACH bei Lexmark, ist dies aber kein Widerspruch: "Wir sind schon lange kein reiner Druckerhersteller mehr", gibt er zu Protokoll. Seit 2010 habe Lexmark 14 Software-Unternehmen aus dem Bereich Capture-, Content- und Process Management zugekauft. "Als Lösungsanbieter sind wir optimal für zukünftige Entwicklungen hinsichtlich der zunehmenden Digitalisierung aufgestellt, unabhängig davon, wie sich das Druckvolumen weiter entwickelt", glaubt Lang.

''Wir sind schon lange kein reiner Druckerhersteller mehr'', Michael Lang, Director Channel DACH bei Lexmark
''Wir sind schon lange kein reiner Druckerhersteller mehr'', Michael Lang, Director Channel DACH bei Lexmark
Foto: Lexmark

Ähnlich sieht man das bei Canon: "Wir haben uns inzwischen erfolgreich als Lösungsanbieter positioniert und bieten nicht nur Drucksysteme, sondern ein umfassendes Portfolio von Lösungen und Dienstleistungen an", erklärt Canon-Produktspezialist Losemann. Dabei setzt der japanische Konzern auch auf ein breites Portfolio, von eigenen Software- Entwicklungen über Dokumentenscanner bis zu Drucksystemen in allen Größenordnungen. "Als Anbieter sind wir nur erfolgreich, wenn wir unseren Kunden helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen", weiß Losemann.

Hewlett-Packard setzt ebenfalls auf die entsprechende Produktpalette: "Wir stellen unterschiedlichste Drucker jeder Größe und für alle Druckvolumina und Anforderungsprofile her", sagt Stephan Batteux, Business Development Manager bei Hewlett-Packard. Zudem biete man beispielsweise Tablets und Multifunktionsgeräte, die Kunden dabei helfen, Dokumente zu digitalisieren. "Wir sehen darin keinen Widerspruch zu unseren Aktivitäten im Druckerbereich, sondern entsprechen vielmehr den Bedürfnissen unserer Kunden", betont er.

''Es wird in absehbarer Zukunft kein papierloses Büro geben'', Stephan Batteux, Business Development Manager bei Hewlett-Packard
''Es wird in absehbarer Zukunft kein papierloses Büro geben'', Stephan Batteux, Business Development Manager bei Hewlett-Packard
Foto: Hewlett-Packard

Bei Xerox registriert man ebenfalls eine Verschiebung von der reinen Hardware-Bereitstellung hin zu dienstleistungsorientierten und ganzheitlichen Output-Management-Projekten. "Hardware ist mehr Mittel zum Zweck. Die Druckerinfrastruktur rückt immer näher in Richtung IT-Infrastruktur", beschreibt Michael Wesse. Daher schätze man die Bedeutung von Services als sehr hoch ein. "Dass sich der Markt von reinen Output mehr in Richtung Input entwickelt, beobachten wir seit einigen Jahren", bestätigt Kyocera-Manager Austinat. Daher positioniere man sich als ganzheitlicher Anbieter von Dokumentenmanagmentlösungen.