Einer ruft alle

Die Adressierung von Multicast-Daten

Multicast-Adressen sind IP-Adressen der Klasse D. Sie sind intern nicht strukturiert, verfügen also über keine Subnetzmaske. Wie Unicast-Adressen müssen auch die auf der Netzwerkschicht (Network Layer) angesiedelten Multicast-Adressen auf Multicast-Adressen der Verbindungsschicht (Data Link Layer) abgebildet werden. IP-Multicast-Adressen werden also auf MAC-Adressen abgebildet und umgekehrt.

IEEE-802-LANs benutzen eine 48-Bit-MAC-Adresse. Ist das M-Bit nicht gesetzt (M=0), handelt es sich um eine Unicast-Adresse, anderenfalls (M=1) um eine Multicast-Adresse. Das L-Bit ist das "Universal/Local Bit". Hat es den Wert 0, repräsentiert es eine weltweit einzigartige MAC-Adresse. Bei Multicast-MAC-Adressen muss also das M-Bit auf 1 und das L-Bit auf 0 stehen. Weil bei Multicast kein ARP Request (Address Resolution Protocol) oder vergleichbarer Mechanismus vorhanden ist, haben alle MAC-Layer für Multicast-Adressen dieselbe Struktur. DasIEEE gab mit 0x01-00-5E einen fes-ten "Organizationally Unique Identifier" (OUI) vor. Das darauf folgende Bit ist reserviert und steht immer auf 0. Deshalb bleiben nur 23 Bit für das Mapping der IP-Adresse übrig.

Problematisch ist, dass der Adressraum von Multicast-MAC-Adressen kleiner ist als der von Multicast-IP-Adressen. Bei letzteren sind die ersten vier Bit des höchstwertigen Byte auf den Wert "1110" gesetzt, die anderen 28 Bit stehen zur Kennzeichnung einer Gruppe zur Verfügung. Bei den MAC-Adressen sind es lediglich 23 Bit. Deshalb lassen sich beide Adresstypen nicht exakt aufeinander abbilden. In der Praxis werden deshalb die ersten fünf Bit der Gruppenkennung einer Multicast-IP-Adresse ignoriert und die folgenden 23 Bit berücksichtigt.