Eine Technik mit vielen Gesichtern

Erste Aufgabe: Anforderungen ermitteln

Vor dem Aufbau eines VPN ist zunächst zu klären, welche standortspezifischen Anforderungen vorliegen, etwa

- wie viele User das VPN nutzen werden,

- welche Zugangtechniken sie verwenden,

- ob sich die User ins Netz einwählen oder über eine Standleitung angebunden sind,

- wie groß das zu erwartende Datenvolumen ist,

- ob eine Backup-Verbindung notwendig ist und

- in welchem Maß die Auslastung des Netzes im Lauf eines Arbeitstages schwankt.

Um abschätzen zu können, welche Bandbreite ein VPN benötigt, muss der Fachmann wissen, wie stark das Netz belastet ist und welche Applikationen dieses Datenaufkommen erzeugen. Dies zu ermitteln, ist vor allem dann schwierig, wenn Netze zwischen mehreren Standorten oder Verbindungen über das Internet ins Spiel kommen. Die Auslastung des Netzes unterliegt dann meist stärkeren Schwankungen. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, ob Anwendungen mit hohen Anforderungen an die Quality of Service vorhanden sind oder später eingesetzt werden sollen, etwa Voice over IP.

Daraus ergibt sich eine erste Frage bei der Planung eines VPN: Sind die vorhandenen Weitverkehrsverbindungen in der Lage, die Netzlast zu bewältigen? Die Kapazität der WAN-Verbindung ist häufig der Faktor, der über die Effizienz und Akzeptanz eines VPN entscheidet. Das gilt nicht nur für Virtuelle Private Netze zwischen lokalen Netzen (LAN to LAN), sondern auch für solche auf Basis von Wählverbindungen. Zudem sollte der Netzwerkplaner darauf achten, dass die Anbindung zum ISP leistungsfähig genug ist, um parallel mehreren Filialen, Heimarbeitern und Außendienstlern den Zugang zum Firmennetz zu gestatten.