eGovernment: Ämter und Behörden online nutzen

Was Bürger nachfragen

Ein paar Beispiele illustrieren, wie Bürger und Unternehmen von eGovernment profitieren. Im Portal Bund.de stehen circa 500 Formulare für Bürger und Unternehmen zum Download zur Verfügung. Durch die Erweiterung um ein Formular-Management-System (FMS) können elektronische Formulare medienbruchfrei über Intra- und Internet bearbeitet werden. Das heißt, die Formulare können nicht nur heruntergeladen werden, sondern lassen sich auch direkt online ausfüllen und dann elektronisch versenden. Vorreiter war hier die Bundesfinanzverwaltung.

Am beliebtesten bei Bürgern waren in der Vergangenheit neben Wetterinformationen politische Bildung, das bewies die Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung mit 5,2 Millionen Aufrufen monatlich. Viel Beachtung erfuhren zudem Themen wie Ausbildung und Beruf: Zum Beispiel wurden monatlich 3000 Darlehensverfahren mit der Online-Dienstleistung BAföG online des Bundesverwaltungsamtes vollständig elektronisch abgewickelt.

Das Angebot der Bundesagentur für Arbeit www.BERUFEnet.de erreichte rund 12 Millionen Aufrufe. Die „Transaktionsplattform Meldewesen“ der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zur Überwachung des Wertpapiermarktes wurde 40 Millionen Mal im Monat aufgerufen. Damit war sie die beliebteste Online-Dienstleistung der Wirtschaft.

Die virtuelle Infotheke der Deutschen Bibliothek führt bibliografische Ermittlungen durch, beantwortet Sach- und Titelschutzanfragen und bietet Literaturzusammenstellungen an.

Weitere, bereits 2005 realisierte eGovernment-Lösungen des Bundes sind beispielsweise Online-Förderanträge, die Übermittlung von Daten an statistische Ämter, die Online-Zollerklärung oder Online-Anträge für die Vergabe von Bildungskrediten. Damit stehen zahlreiche sinnvolle Lösungen bereit. Einige davon sind allerdings für sehr eng umgrenzte Nutzerkreise konzipiert – etwa der Antrag zur Genehmigung der Ein- und Ausfuhr von geschützten Tier- und Pflanzenarten nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen.

Mit dem Regierungsprogramm eGovernment 2.0 setzt die Bundesregierung seit 2006 neue Schwerpunkte für das eGovernment-Angebot der Bundesbehörden.