"Sobald wir knapp 100 Prozent Spam haben, ist E-Mail tot"

E-Mail am Abgrund: Seit letztem Jahr vier Mal so viel Spam

Bei der Verwendung von Blacklists, die IP-Adressen blocken von denen Spam versandt wird, raten Experten mittlerweile zur Vorsicht. "Sie befinden sich in einem Graubereich, wo man nicht eindeutig sagen kann, ob sie gut oder schlecht sind", so Mandl. Die meist von Idealismus getriebenen Betreiber der Blacklists schlagen des öfteren über die Strenge, indem sie vorsichtshalber ganze IP-Blöcke sperren, wenn von einem Anschluss Spam verschickt wird.

Somit ist die E-Mail-Kommunikation auch für alle anderen Webeinwohner der betroffenen Adresszone unmöglich. Vor der Entscheidung für einen Blacklist-Anbieter sollte man diesen in jedem Fall vorerst genau unter die Lupe nehmen. Whitelists nehmen den umgekehrten Ansatz, indem Domains aufgelistet werden, die vertrauenswürdig scheinen.

Sie werden von IT-Administratoren oft als Gegencheck für eine Blacklist eingesetzt. Allerdings ist auch der angesehenste Host nicht davor gefeit, dass es einem Spammer nicht doch einmal gelingt, das System zu überlisten. Die Folgen können fatal sein.

Schließlich bleibt noch die Sperre am Eingangstor zum unternehmenseigenen Mailsystem. Systemadministratoren bietet sich hierbei die Open-Source-Applikation SpamAssassin an. Das Programm ist kostenlos erhältlich, bedarf jedoch einer Wartung und Konfiguration vonseiten des IT-Admin. Die Software lässt sich anhand von über 500 Check-Modulen individuell einstellen. Nach dem Scan der eingehenden Nachrichten bekommen diese eine Bewertung nach ihrer Spam-Wahrscheinlichkeit und werden beim Erreichen eines Limits aussortiert.