Die Tablet PCs sind da

Neues Schreibgefühl

Anders als bei früheren Pen-Computern oder auch PDAs kommt bei Tablet PCs kein berührungssensitiver Bildschirm zum Einsatz. Hier schreibt die Spezifikation einen elektromagnetischen Digitizer vor. Dies bringt unter anderem den Vorteil, dass keine unbeabsichtigten Eingaben erfolgen, wenn beispielsweise die Hand beim Schreiben auf dem Display liegt.

Beim elektromagnetischen Verfahren liegt unterhalb des eigentlichen Displays ein Sensor mit Antennen. Der Stift enthält im einfachsten Fall nur einen Resonanz-Schaltkreis, bestehend aus Spule und Kondensator. Vom Sensor wird ein Signal gesendet, das den Schwingkreis im Stift anregt. Dessen Feld wird anschließend vom Sensor empfangen. Über die Signalstärke kann die Berechnung der Koordinaten erfolgen. Eine geänderte Resonanzfrequenz signalisiert das Drücken einer Taste auf dem Stift oder das Antippen des Stifts auf dem Display. Dadurch wird auch die "elektronische Tinte" bei der Schrifteingabe gesteuert: Bei Berührung schreibt der Stift, knapp über dem Display geführt, positioniert er. Wird der Druck erhöht, ist der geschriebene Strich dicker, ganz wie im richtigen Leben. Je nach Ausführung des Stifts kann eine Radierfunktion integriert sein.

Die Spezifikation sieht vor, dass der Digitizer bereits Stiftbewegungen erkennt, wenn der Stift sich auf 5 mm dem Display nähert. De facto darf der Abstand wohl sogar etwas größer sein. So lassen sich durch zusätzliche Schutzschichten robuste Lösungen schaffen, ohne dass die Bedienbarkeit dadurch beeinflusst wird. Zudem verwenden einige Hardware-Hersteller ein spezielles gehärtetes angerautes Glas, das ein besseres, papierähnliches Schreibgefühl vermitteln soll.

Unterschiede gegenüber anderen Digitizer-Verfahren gibt es auch bei der Geschwindigkeit und Genauigkeit der Positionsbestimmung. Während bei auf Widerstand basierenden Touchscreens die Samplerate bei zirka 40 Samples pro Sekunde liegt, empfiehlt Microsoft für den Tablet PC 133 Samples pro Sekunde. Bei der Auflösung fordert Microsoft statt der bisherigen 150 Punkte pro Zoll ein Fünffaches der Pixel-Auflösung. Bei den gängigen XGA-Displays entspricht dies 615 Punkten pro Zoll.

Bei all den Vorteilen gegenüber den berührungssensitiven Displays gibt es auch einen Nachteil: Die Steuerung kann nicht mit irgendeinem Ersatzstift oder dem Finger erfolgen. Ohne passenden Stift stellt sich das Display tot.