Business Intelligence: Experten warnen und geben Tipps

Die schlimmsten Fehler in BI-Projekten

Fehler 7: Überstürzte Implementierung

Unternehmen sollten sich für die BI-Einführung ausreichend Zeit nehmen. Wer BI-Lösungen zu schnell implementiert, kann, wie viele Projekte zeigen, böse Überraschungen erleben. Geduld, so der Expertenrat, ist deshalb eine wichtige Tugend: "Planen Sie auf jeden Fall genügend Zeit ein, um Mitarbeiter zu schulen und ihnen Zeit zu lassen, sich mit den neuen System vertraut zu machen. Nur so kann das BI-System gewinnbringend eingesetzt werden", gibt Daniel Ronesi von Aderant zu bedenken.

Southard Jones von Birst, einem Anbieter von Cloud-basierender BI-Lösungen, gibt in diesem Zusammenhang eine weiteren nützlichen Tipp: "Führen Sie BI-Lösungen schrittweise ein und erwarten Sie nicht, dass sich damit sofort jedes Problem lösen lässt." Stattdessen rät er, eine Art Fahrplan festzulegen und Schritt für Schritt weitere Anforderungen hinzuzufügen. Allerdings sollten BI-Projekt-Manager bei aller Systematik flexibel bleiben und schnell auf Veränderungen reagieren. Auch wenn BI-Anwendungen fast alle Fragen beantworten können, sollten Firmen geduldig sein und nicht sofort einen kompletten Erfolg erwarten.

Fehler 8: Fehlendes Schulungsbudget und schlechtes Mitarbeiter-Training

Experten warnen davor, das gesamte Budget für die BI-Software auszugeben. Der Grund: Dann bleibt kein Geld mehr für die dringend notwendigen Schulungen der Mitarbeiter übrig. Weil aber BI-Anwendungen inzwischen so komplex und vielschichtig sind und der Erfolg auch davon abhängt, wie gut die Mitarbeiter damit arbeiten, seien intensive Trainings der Angestellten unumgänglich, um die Tools optimal zu nutzen. Ideen für kleine Lerneinheiten liefern die BI-Experten ebenfalls. Beispielsweise können Firmen mit ihren Mitarbeitern ergänzend zum individuellen Training unterschiedliche Features in wöchentlichen Kurzvorträgen vorstellen und diskutieren. Zusätzlich sollten Kunden darauf achten, dass BI-Anbieter zur Software Videos für das eigenständige Online-Lernen der Mitarbeiter bereitstellen, damit sie sich selbständig mit dem neuen System vertraut machen können.

Fehler 9: BI-Daten nicht richtig nutzen

Es soll tatsächlich Firmen geben, die die schönsten Berichte, Grafiken und Auswertungen einfach in einer Schublade verschwinden lassen, anstatt sie für das Unternehmen und den wirtschaftlichen Erfolg einzusetzen. Schließlich sollten BI-Lösungen nie Selbstzweck sein, sondern beispielsweise dafür genutzt werden, um mehr über die Kunden zu erfahren, deren Wünsche besser vorherzusagen und somit mehr Umsatz zu generieren. Informationen analysieren, teilen und darauf reagieren sei entscheidend, denn ansonsten könnten sich die Unternehmen den ganzen Aufwand sparen. Mit einer guten Auswertung lassen sich Entscheidungen besser und mit mehr Hintergrundinformationen fällen. Aber auch zur Risikobewertung, Gefahrenabwehr oder Prognose sind die gesammelten Informationen nützlich und hilfreich. Auch Trends für die eigene Branche, das eigene Geschäftsmodell und neue Aufgabenfelder lassen sich ableiten. Warum setzen Unternehmen BI-Lösungen schließlich ein? Um Risiken besser einzuschätzen und Chancen zu nutzen, bevor die Konkurrenz dahintergekommen ist. (pg)