Betriebssystem-Vergleich

Die richtige Linux-Distribution für Einsteiger

5. Linux auf sehr alter Hardware (ohne PAE)

PAE ist die Abkürzung für Physical Address Extension. Diese Prozessorerweiterung befähigt ältere 32-Bit-CPUs, mehr als vier GB Speicher zu verwenden.

Die PAE-Erweiterung wurde schon Mitte der 90er Jahre beim Pentium Pro und beim AMD Athlon eingeführt, jedoch baute Intel noch bis 2005 Mobilprozessoren ohne PAE (Pentium M, Celeron M). Ungeachtet des tatsächlich verbauten Speichers ist die Frage „PAE oder Non-PAE?“ bei der Installation von Linux-Systemen auf älteren bis alten Geräten vorab zu klären: Systeme wie Ubuntu, Mint, Open Suse und auch die schlankeren Ubuntu-Varianten Xubuntu und Lubuntu setzen nämlich eine CPU mit PAE voraus, andernfalls booten sie erst gar nicht.

Antix MX ist auf Sparsamkeit getrimmt und bietet konsequenterweise auch eine Variante für sehr alte (Non-PAE-)Rechner.
Antix MX ist auf Sparsamkeit getrimmt und bietet konsequenterweise auch eine Variante für sehr alte (Non-PAE-)Rechner.

Unterstützt nun der alte Prozessor PAE oder nicht? Ohne einen empirischen Test bleibt das oft unklar. Hier hilft das Hardware Detection Tool: Wenn Sie HDT starten, wählen Sie zuerst den „Menu Mode“. HDT zeigt alle Basisinformationen zu CPU, Hauptplatine, PCI-Karten, RAM, Soundchip und Festplatten sowie das wichtige Detail der PAE-Fähigkeit. Wenn der PC die Erweiterung besitzt, erscheint unter „Processor“ das CPU-Flag „pae“.

Alternativ gibt in einem laufenden Linux-System auch dieser Befehl im Terminal die gesuchte Antwort:

grep --color pae /proc/cpuinfo

Für den Fall, dass die Ausgabe leer bleiben sollte, bietet der Rechner kein PAE.

Auf Rechnern mit PAE können Sie alle bisher genannten Systeme installieren. Wo dies nicht zutrifft, gibt es immer noch die im Folgenden genannten Spezialisten, die auch noch Altrechner ohne PAE unterstützen:

Bodhi und Puppy Linux:Von den schon genannten Minimalisten sind jeweils Varianten erhältlich, die auch ohne PAE laufen. Auf der Download-Seite von Bodhi finden Sie ein ISO-Image mit dem Namen „bodhi-3.0.0- legacy.iso“. Es ist einschlägig für Altrechner ohne PAE geeignet, wenngleich an dieser Stelle klärende Hinweise zu dieser Tatsache fehlen. Die Puppy-Systeme bieten ebenfalls Varianten für Altrechner, wenn Sie sich von der Projektseite http://puppylinux.org zu den Downloads der Einzeldistributionen führen lassen und dort ein Image mit dem Stichwort „non-pae“ oder „no-pae“ wählen.

Antix: Hier ist der Name Programm, denn Antix hat sich als System für das Recycling von Altrechnern spezialisiert und bietet unter anderem eine Non-PAE-Variante. Diesem System genügen theoretisch schon eine Pentium-IICPU und 128 MB Speicher. Dabei sieht Antix keineswegs „antik“ aus und kann mit Windows-Versionen, die auf solcher Hardware laufen (oder liefen), allemal mithalten. Die mitgebrachte Software-Ausstattung ist für alle Alltagsaufgaben gerüstet. Ein kleiner Nachteil für Linux-Anfänger ist die Paketverwaltung: Das Nachinstallieren von Software mit der Antix-Eigenentwicklung „MX-Paket-Installer“ erfordert etwas Gewöhnung.

Prozessor

Jahr

Mit PAE

Intel Pentium Pro

1995

ja

Intel Pentium III

1999

ja

AMD Athlon K7

1999

ja

Intel Pentium 4

2000

ja

Intel Pentium M Banias

2003

nein

Intel Celeron M Banias

2004

nein

Intel Pentium M Dothan

2004

nein

Intel Pentium M Dothan (Revision)

2005

ja

Intel Celeron M Dothan (Revision)

2005

ja

(PC-Welt/ad)