Betriebssystem-Vergleich

Die richtige Linux-Distribution für Einsteiger

4. Linux für Einsteiger auf schwacher Hardware

Ab einer CPU der Pentium-III-Klasse oder AMD Athlon und einem Arbeitsspeicher ab 512 MB finden Sie in jedem Fall eine Linux-Distribution, die der Hardware angemessen ist. Linux-Anfänger fahren mit den schon genannten Ubuntu-Varianten Xubuntu und Lubuntu am besten. Noch ressourcenschonender arbeiten Bodhi, Puppy Linux und Debian Linux, wobei Bodhi erneut auf Ubuntu basiert und deshalb dessen komfortablen Installer sowie dessen Software-Repositories nutzt.

Debian Linux: Debian ist die Ur-Mutter aller Ubuntus, sieht sich allerdings nicht als Desktop-System, sondern primär in der Serverrolle. Die Variante mit XFCE-Desktop eignet sich jedoch durchaus als Endanwendersystem, das auch die wichtigste Produktiv-Software mitbringt. Debian fordert kaum mehr Speicher als die Minimalisten Bodhi und Puppy, aber eine CPU ab Pentium IV und einem GHz aufwärts. Der informative Debian-Installer bedeutet für Windows-Umsteiger ebensowenig eine Hürde wie der klassische XFCE-Desktop.

Bodhi Linux: Bodhi, aktuell in der Version 3.0, nutzt als Oberfläche Enlightenment (Version 19). Hier wird es hardware-technisch wirklich minimalistisch, nicht aber optisch-ästhetisch: Bodhi belegt nach der Systemanmeldung nur gut 100 MB im Speicher, mehr als 150 MB sind für das System im Dauerbetrieb nie zu messen. Mit 512 MB oder einem GB RAM ist Bodhi richtig schnell und hat Reserven für Anwendungen. Dabei ist Enlightenment ein ästhetisch ansprechender Desktop, der sich verspielte Effekte leistet. Mithilfe der „Einstellungskonsole“ lässt sich jedes Detail der Oberfläche minutiös konfigurieren. Die Starterleiste „Engage“ und das Haupt-Panel „Shelf“ können Sie nach Belieben bestücken. Ein globales Startmenü ist beim Klick auf den Desktop jederzeit abrufbereit.

HDT ist die schnellste Option für eine Hardware-Inventur, wenn ein Betriebssystem fehlt oder dafür zu umständlich ist.
HDT ist die schnellste Option für eine Hardware-Inventur, wenn ein Betriebssystem fehlt oder dafür zu umständlich ist.

Bodhi hat aber auch Nachteile: So müssen Sie beispielsweise ein gemischtsprachiges System in Kauf nehmen, und die vorinstallierte Software bringt außer dem puristischen Browser Midori kaum das Mindeste mit. Neben erforderlichen Nachinstallationen aus den Ubuntu-Quellen muss sich der Bodhi-Nutzer an die extravagante Oberfläche gewöhnen und dort mit Ungereimtheiten in den unzähligen Einstellungsoptionen rechnen. Deshalb ist das ungewöhnliche System nur experimentierfreudigen Anwendern zu empfehlen.

Puppy Linux: Puppy und seine Varianten (Quirky, Slacko) spielen in der minimalistischen Öko-Liga von Bodhi Linux. Nach der Anmeldung benötigt das System circa 115 MB Speicher, als CPU genügt schon ein 400-MHz-Prozessor. Im Gegensatz zu Bodhi Linux sieht man Puppy, das für den mobilen Einsatz auf USB- und CD-Medien konzipiert ist, seinen Sparkurs allerdings deutlich an. Installation, Einrichtung und das Nachrüsten von Software setzen ein wenig Erfahrung voraus. Ungeachtet seiner spröden Bedienung hat Puppy Linux über zehn Jahre Entwicklung hinter sich und ist daher neben Bodhi Linux der reifere Minimalist.