Microsoft-Veteran und Robotics-Vordenker Tandy Trower im Interview

"Die Kunst Microsofts ist es, den Mitbewerb zu verstehen"

Suche als Zukunftsmarkt

pressetext: So wie es Microsoft beim Internet Explorer passiert ist?

Trower: Was das Internet betrifft, haben Sie Recht. Microsoft hat hier beinahe den Zeitpunkt der Innovation verpasst. Ich glaube zwar nicht, dass wir ihn verpasst haben. Immerhin haben wir den populärsten Webbrowser der Welt. Was die Wichtigkeit der Websuche betrifft, haben wir diese jedoch definitiv falsch eingeschätzt. Wir sehen das jetzt natürlich anders und investieren stark in diesen Bereich. Denn bei allem Respekt für Google muss man auch sehen, dass die vorherrschenden Suchtechnologien noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss sein können. Denn wenn das schon alles wäre, was in diesem Bereich möglich ist, wäre ich persönlich enttäuscht.

pressetext: In ihren Bestrebungen, Suchtechnologien zur Verfügung zu stellen, unterscheiden Sie sich derzeit aber auch nicht wesentlich vom Mitbewerb.

Trower: Weder Microsoft, Google oder Yahoo haben den nächsten wahren Schritt der Innovation in diesem Bereich bisher geschafft. In Zukunft wird es nicht darum gehen, Tausende verschiedene Suchresultate zu erhalten. Vielmehr sollten die gewünschten Informationen so schnell wie möglich tatsächlich gefunden werden. Dass in dieser Hinsicht viel in Bewegung ist, zeigen die Weiterentwicklungen von Suchfunktionalitäten, die über die Textebene hinausgehen, wie auf Plattformen wie Virtual Earth. Das Gute an der Marktsituation ist, dass großer Wettbewerb herrscht. Davon werden alle Kunden profitieren.