Siemens, Pleiten und Green IT

Die Geschichte von Fujitsu

2009: Siemens steigt aus - Fujitsu Technology Solutions

2009 gab Fujitsu Siemens-Chef Bernd Bischoff den Vorstandsvorsitz ab.
2009 gab Fujitsu Siemens-Chef Bernd Bischoff den Vorstandsvorsitz ab.
Foto: Fujitsu

FSC hatte einen Geburtsfehler: Es durfte nur in Europa, im Nahen Osten und in Afrika verkaufen. Im Rest der Welt übernahm dies die Mutter Fujitsu. Dadurch waren die Münchener zu klein, um mit den großen Konkurrenten aus Asien und Amerika mitzuhalten. Zudem waren sie von den Wachstumsmärkten Asiens abgeschnitten. Dadurch hatte FSC 2008 dramatisch Marktanteile verloren; so wurde FSC im zweiten Quartal 2008 von Acer als Marktführer in Deutschland abgelöst.

Es kam, was kommen musste: Siemens zog sich mit Wirkung zum 1. April 2009 aus dem Joint Venture zurück, Fujitsu übernahm die 50-prozentige Beteiligung von Siemens zu einem Kaufpreis von rund 450 Millionen Euro. Hintergrund: Siemens konzentrierte sich seit 2008 voll auf seine drei neu gebildeten Bereiche Medizintechnik, Industrie und Energie.

Im Zuge der Transaktion gab Fujitsu Siemens-Chef Bernd Bischoff den Vorstandsvorsitz ab. Sein Nachfolger wurde der bisherige Finanzchef des Unternehmens, Kai Flore.

Standort Augsburg 1

Das 77.000m² Nutzfläche umfassende Werk in Augsburg ist die wichtigste IT-Fertigungs- und Entwicklungsstätte von Fujitsu Technology Solutions in Deutschland. Die insgesamt 1.720 Mitarbeiter dort konfigurieren auf Wunsch die hergestellten Geräte auch gemäß individueller Kundenwünsche.

Standort Augsburg 2

In Augsburg werden Mainboards, Komplett-PCs und Notebooks gefertigt. Hier im Bild eine Fertigungsstraße für Notebooks.

Standort Augsburg 3

In Augsburg steht auch das Testzentrum für die Produktentwicklung. Verschiedene Prüflabore beschäftigen sich mit den verschiedensten Produktqualitäten: elektromagnetische Verträglichkeit, Schall, Verschleiß, Verpackung, Mechanik, Thermographie, Geräuschentwicklung, Produktsicherheit etc. Hier im Bild ein Wärme-Test.

2009: Storage-Marke ETERNUS

ETERNUS DX CS LT
ETERNUS DX CS LT
Foto: Fujitsu

Im Juni 2009 hat FTS sämtliche Speicherlösungen unter dem Markennamen ETERNUS zusammengefasst. ETERNUS plus eine zweistellige Buchstabenkombination steht nun für die verschiedenen Stroage-Produktgattungen, zum Beispiel "DX" für RAID-Systeme, "CS" für Virtuelle Bandbibliotheken und "LT" für Bandspeicher-Automatisierungslösungen.

2010: Rolf Schwirz übernimmt Führung der Fujitsu Technology Solutions

Ab Oktober 2010 lenkt Rolf Schwirz als CEO die Geschicke von Fujitsu Technology Solutions. Rolf Schwirz kam von SAP, wo er als Head of Mature Markets EMEA die Vertriebsverantwortung für die Region Europa, Naher Osten und Afrika trug. Zuvor war er zwölf Jahre bei Oracle in verschiedenen leitenden Positionen tätig, darunter als Vice President Sales Germany, CEO Nordic-Germany und Senior Vice President Western Continental Europe. Er war von 2001 bis 2006 Deutschland-Chef von Oracle.

2010: Der 0-Watt-PC

ESPRIMO p900 0 Watt
ESPRIMO p900 0 Watt
Foto: Fujitsu

Im Augsburger Werk baut FTS schon seit 2010 sogenannte 0-Watt-PCs wie den ESPRIMO P900, der im ausgeschalteten Zustand und im Ruhemodus keinen Strom verbraucht. Neben der 0-Watt-Funktion ist er mit weiteren Stromsparoptionen wie geschaltetem Monitorausgang und einer Energiesparverwaltung ausgerüstet.

Fokus auf "grüne" Produkte

Fujitsu Technology Solutions setzt mit den Produkten der proGREEN-Selection (u.a. 0 Watt-PC und -Monitor) sowie dem Einsatz von natürlichen Materialien und bio-basierten Kunststoffen im Gehäuse und in PC-Teilen auf Nachhaltigkeit. Die "Ökomaus" M440 ECO ist wie die Tastatur KBPC PX ECO aus erneuerbaren Materialien hergestellt: aus ARBOFORM, einem auf Lignin basierenden Plastikersatz, und aus BIOGRADE, einem Zelluloseacetat. Die Maus ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar und nicht aus Materialien wie Plastik und PVC aufgebaut, für deren Produktion Öl notwendig ist.