PC-Recycling

Die besten Linux-Distributionen für alte Hardware

Optimaler Einsatz von Platinen

Wenn keine brauchbare Alt-Hardware vorliegt, aber im Haushalt Ausbaubedarf besteht, sind die kleinen Platinenrechner Raspberry & Co. erste Wahl. Die inzwischen zahllosen Raspberry-Nachahmer machen aber die Wahl zur Qual. Prozessor und RAM sind nicht das Problem: Alle mit Dual-und Quadcore-ARM-CPU sowie einem oder zwei GB RAM ausgestatteten Platinen erreichen etwa die Leistung von Intel-basierten Netbooks. Schwierig ist es aber, die ideale Kombination der sonstigen Input/Output-Komponenten zu treffen. So ist es für einen Server-Einsatz wenig hilfreich, wenn die Laufwerke mit schnellem USB 3.0 gelesen werden, aber der Ethernet-Port nur 100 MBit/s durchlässt (Odroid XU3). Umgekehrt finden Sie Platinen und Mini-PCs mit Gigabit-Netzadapter, die aber durch ein USB 2.0 ausgebremst werden (Wandboard Dual/Quad oder Utilite Pro). In der Konkurrenz mit Alt-Hardware, die überwiegend auch mit USB 2.0 und Fast Ethernet auskommt, halten solche Platinen sicher mit. Aber hier handelt es sich um neue Hardware mit offensichtlichen Konzeptmängeln.

Odroid U3 mit Vierkern-CPU und zwei GB RAM: Diese Platine ist teurer, aber leistungsstark.
Odroid U3 mit Vierkern-CPU und zwei GB RAM: Diese Platine ist teurer, aber leistungsstark.

Mit stimmigen Komponenten gehört aktuell der Raspberry Pi 2 sicher wieder zu den ersten Empfehlungen (ab circa 40 Euro), ebenso das Odroid U3 mit zwei GB RAM (ab 80 Euro) – sofern ein 100-MBit-Ethernet ausreicht. Einen Platinenrechner mit USB 3.0 und Gigabit-Ethernet sucht man derzeit vergebens. Wer diese Kombination will, landet bei deutlich teureren Intel NUCs und Barebones. Erreichbarer ist eine Kombination aus Gigabit und Sata-Schnittstelle: Dies bietet etwa die Cubox i4 Pro (ab 140 Euro), die sich mit einer Renkforce Docking Station (ab 60 Euro) am eSata-Port und zwei oder drei Festplatten zu einem echten Spitzen-NAS upcyclen lässt.

Bei den verfügbaren Betriebssystemen herrscht – anders als bei x86-basierten PCs, Notebooks, Netbooks – bei den ARM-basierten Platinen nicht immer große Auswahl. Das ist ein wichtiger Grund, warum der exzellent unterstützte Raspberry weiter hoch im Kurs steht. Ein Debian/Ubuntu-Serversystem, ein Mediencenter wie Open Elec (XBMC/Kodi), oft auch ein Android-Desktop ist aber praktisch für jede Platine zu finden. Die Einrichtung eines Platinen-Servers via SSH unterscheidet sich nicht von der oben skizzierten Vorgehensweise auf der x86-Plattform.

(PC-Welt/ad)