Strategien der Konkurrenten

Die Angreifer von Amazon

Selektives Auslagern ist gefragt

"Die Preise werden in Zukunft stark von den Kosten für Energie und ihre Beschaffung abhängen. Deshalb bauen die Großen in den USA neue Rechenzentren im Norden des Landes, nahe der großen Seen. Dort ist es vergleichswese kühl, und die Energie stammt aus der sehr zuverlässigen Wasserkraft."

Einen Trend sieht Andreas Zilch darin, kein Komplett-Outsourcing zu betreiben, sondern nur einzelne, rechenintensive Aufgaben in die Cloud zu verlagern. Der Versicherer Talanx zum Beispiel lässt seine Zahlen für das Risikomanagement bei Amazon rechnen, und SAP nutzt die Riesenkapazitäten des Versandhändlers für seinen Test- und Trainingsbereich.

Immer neue Nischen auch für Kleinere tun sich deshalb auf, weil die Digitalisierung sämtlicher Geschäftsbereiche zügig voranschreitet. Andreas Zilch: "Spezialanbieter brauchen nicht unbedingt eigene Server, sondern sie können zum Beispiel auch Kapazitäten von Amazon nutzen und diese veredeln. Beim Thema CAD aus der Cloud geschieht das zum Beispiel schon."

Salesforce aus Magdeburg

Für zukunftsweidend hält er auch die Zusammenarbeit zwischen Providern und Softwareanbietern. Prominentestes Beispiel ist die auf der diesjährigen CeBIT verkündete Partnerschaft zwischen T-System und dem amerikanischen CRM-Anbieter Salesforce. T-Systems agiert hier als Vertriebspartner und stellt parallel Serverkapazitäten für die Cloudbasierte Plattform Salesforce 1 zur Verfügung. "Salesforce aus Magdeburg finden viele Kunden vermutlich vertrauenerweckender als Salesforce aus San Francisco", so Andreas Zilch.