Robotic Process Automation

Der neue Jobkiller in der IT-Branche?

RPA in der Praxis

Gesundheitsexperte Ascension Health erwarb 2014 eine RPA-Lösung von Blue Prism, um sich viele manuelle Eingriffe bei der Einführung eines neuen ERP-Systems zu sparen. "Es gilt da jede Menge 'Drehstuhl-Jobs' zu erledigen, bei denen Daten von einem System in das andere geschaufelt werden müssen", sagt A.J. Hanna, Senior Director of Operations Support at Ascension. "Trotz 'Standard-ERP' gibt es viele lokale Eigenheiten und Vorgaben, die berücksichtigt werden müssen."

Der Einsatz von RPA hat zu keinen Stellenkürzungen geführt, "aber die Möglichkeit dafür besteht definitiv", so Hanna. "Am ehesten kann sich das auf unser Personal an vorderster Front auswirken. Wir suchen gerade nach Wegen, mit den neuen Herausforderungen umzugehen" - ohne neues Personal einzustellen, versteht sich. Umso mehr regelbasierte Aktivitäten anfallen, "werden voraussichtlich auch mehr Gelegenheiten zur Personalreduktion anfallen", so Hanna. "Wir müssen uns von Fall zu Fall ansehen, ob und wie sich die prognostizierte Zunahme von Workloads in diesem Jahr auf die Belegschaft auswirkt."

Auch der IT Service Provider CGI arbeitet seit einem Jahr mit drei RPA-Anbietern - Thoughtonomy, Celaton und Innovise. Laut Danny Wootton, Innovation Director von CGI, will man damit vor allem eine gesteigerte Effizienz der IT und von Geschäftsprozessen sowie eine größere Zufriedenheit der Kunden erzielen. "Es geht nicht unbedingt um die Kostenreduzierung, eher um besseren Service und gesteigerte Effizienz", so Wootton.

Bei CGI hat sich der Aufwand für viele Aktivitäten wie etwa das vergleichsweise simple Zurücksetzen von Passwörtern, aber auch für die weitaus komplexere Lohn-und Gehaltsabrechnung sowie Help-Desk-Probleme, verringert. Ähnlich wie bei Ascension Health hat sich RPA bis jetzt noch nicht auf den Personalbestand ausgewirkt. "Aber das kann durchaus etwas sein, womit wir uns in Zukunft beschäftigen", so Wootton.