Robotic Process Automation

Der neue Jobkiller in der IT-Branche?

Reduzierung der IT-Belegschaft

Vor noch nicht allzu langer Zeit stellte RPA "ein totales Mysterium" für viele Organisationen dar, ihr Potential hat aber nun die Aufmerksamkeit von Beratern, Analysten, Outsourcing-Anbietern und Konzernen geweckt, so Frank Casale, altgedienter Outsourcing-Experte und Gründer des neu ins Leben gerufenen Institute for Robotic Process Automation (IRPA). "Dieser Trend breitet sich blitzartig aus und wird getrieben von einer Kombination aus mächtiger Prozessautomatisierungssoftware und künstlicher Intelligenz", so Casale. Aktuell befänden sich die Anbieter aber noch in einer Testphase.

Das frisch gegründete Institute for Robotic Process Automation (IRPA) untersucht den neuen Trend der "Roboter-Services".
Das frisch gegründete Institute for Robotic Process Automation (IRPA) untersucht den neuen Trend der "Roboter-Services".

IRPA untersucht die Software daraufhin, ob sie die Fehler im Meldewesen reduzieren kann. Zudem wird angenommen, dass sie Unternehmen 20 bis 40 Prozent ihrer Ausgaben für Personal sparen helfen könnte. "Ich gehe davon aus, dass in den kommenden drei Jahren die meisten Jobs im Support der IT-Infrastruktur wegfallen werden", so Casale. "Ich habe bereits Fälle gesehen, in denen 60 Prozent des Supports von RPA übernommen wurde."

Betroffen sind Jobs in den Bereichen Help Desks, Rechenzentrums- und Server-Wartung, Netzwerk und andere Support-Aufgaben. Ausgenommen sind noch die Applikationsentwicklung und Maintenance, aber auch hier ist es wohl nur mehr eine Frage der Zeit, sagt Casale.

Nach Ansicht der Gartner-Analystin Tornbohm wird RPA hauptsächlich den Umgang mit Daten übernehmen, weil da regelbasiert vorgegangen wird. "So gut wie jede regelbasierte Aufgabe, die heute noch von Menschen ausgeführt wird, kann auch von einer Software übernommen werden. RPA imitiert die Handlungen dieser Menschen. Das hat viele Auswirkungen auf die IT, auch und gerade beim Software-Testing."

Frühere RPA-Ansätze adressierten vorrangig simple Aufgaben, an die wir uns heute teilweise gar nicht mehr erinnern können, etwa das Wechseln von Tapes", berichtet Chris Boos, CEO des RPA-Anbieters Arago. "RPA verschiebt den Fokus der Automatisierung hin zu den höherwertigen Aufgaben. Gleichzeitig aber besteht nach wie vor ein sehr hoher Bedarf an gut ausgebildeten ITlern, weil die Unternehmen sie benötigen, um technisch immer auf dem neusten Stand zu sein. Für diese Leute ist RPA ein Segen."