Der bleifreie PC kommt - aber er wird teurer

Alternativen

Als Ersatzstoff für Blei hat sich die deutsche Industrie Silber ausgesucht. Dass Silber teurer als Blei ist, dürfte jedem sofort klar sein. Aber es kommt noch ein weiterer Punkt hinzu: Die Schmelztemperatur des "neuen" Lotes liegt um ungefähr 40 Grad Celsius über jener des alten. Die Komponenten auf der Platine müssen für einwandfreie Lötstellen höher erhitzt werden, was deren Lebensdauer senken kann. Außerdem ist der Ausschuss bei der Produktion größer. Dadurch steigen die Fertigungs-kosten, die die Industrie wohl oder übel an den Verbraucher weitergeben wird.

Um weiterhin auch billige Hardware anbieten zu können, haben sich die Hersteller eine weitere Lötzinn-Variante ausgeguckt: Eine Zinn-Wismut-Legierung schmilzt schon bei 148 Grad, etwa 40 Grad niedriger als heutiges Lötzinn. Von Temperaturstress bei den Bauteilen kann hier keine Rede mehr sein. Aber das mechanische Verhalten dieser Lötstellen lässt jetzt zu wünschen übrig. Geräte, die mit diesem Material zusammengebaut wurden, besitzen nur einen eingeschränkten Temperaturbereich. Thermischen Belastungen sind diese Lötstellen und damit auch die ganzen Geräte nicht gewachsen.

Als Grund für die Verbannung von Blei aus elektronischen Geräten führt die EU gern den Umweltschutz an. Laut Expertenmeinung bringt dieser Schritt aber nichts für die Ökologie. Der Ersatzstoff Silber ist in gelöster Form ein noch stärkeres Gift als Blei, und die höheren Energiekosten bei der Herstellung tragen ebenfalls nicht dazu bei, die Umwelt zu entlasten.