DDR-SDRAM: Rambus-Killer?

Lizenzkrieg

Ein von Anfang an kritisiertes Manko bei Verwendung der Rambus-Technik sind die zu entrichtenden Lizenzgebühren. Viele Speicher- und Modulhersteller distanzierten sich deswegen von RDRAM, weil sie sich nicht durch Knebelverträge mit Rambus zur Produktion bestimmter Mengen und auf bestimmte Zeit verpflichten lassen wollten.

Auf den neuen PC266-Speicher stürzen sich dagegen die Hersteller. Jeder kann DDR-SDRAM ohne Knebelverträge und Produktionszwänge herstellen - soweit zumindest die weitläufige Meinung. Denn auf viele SDRAM- und DDR-SDRAM-Techniken sind weltweite Patente angemeldet, und zwar ironischerweise von der Firma Rambus.

Rambus hat seit ihrer Gründung 1990 fast 100 Patente in der Speichertechnik angemeldet und verklagt seit Monaten die großen Speicherhersteller wegen Patentsverletzungen. Neben Toshiba hat sich jetzt auch Hitachi nach einem Rechtsstreit mit Rambus zur Zahlung von Lizenzgebühren verpflichtet. Über deren Höhe schweigen sich alle Parteien aus.

Animiert durch die gerichtlichen Erfolge von Rambus versucht nun ein weiteres Unternehmen, die DRAM-Industrie zu schröpfen: Mosaid Technologies hält Rechte an DRAM-Core-Technologien. So hat es Anfang Juli wieder Hitachi getroffen, die mit Mosaid jetzt ein Lizenzabkommen geschlossen haben.

Wenn der gerichtliche Siegeszug von Rambus und jetzt auch Mosaid so weitergeht und bald die komplette DRAM-Industrie zahlen muss, steht wohl bald eine Preiserhöhung bei SDRAMs und DDR-SDRAMs ins Haus.

Um Geldmangel muss sich Rambus in den nächsten Jahren keine Sorgen machen. Vor allem auch, weil man mit Sony noch einen Großabnehmer der sonst unbeliebten Rambus-Technik hat: Die Playstation 2 nutzt RDRAM.