DDM im Detail

Probes legen Einzelheiten zu Überprüfungen fest, die auf Servern ausgeführt werden. Der vorliegende Beitrag befasst sich zunächst mit den wichtigsten vordefinierten Probes und wendet sich dann der Erstellung neuer Probes und der Bearbeitung von Probes zur Anpassung an die speziellen Anforderungen zu. Schließlich wird der Umgang mit Probes, die Informationen vom Server-Betriebssystem ermitteln, sowie die zeitliche Steuerung von Probes näher betrachtet.

In der Monitoring Configuration-Datenbank gibt es immerhin 47 vorkonfigurierte Probes, die direkt eingesetzt werden können. Sie sind in folgende Kategorien eingeteilt:

  • Application Code: Probes, die die Ausführung von Code und hier konkret von Agenten überwachen. Es gibt beispielsweise Probes, mit denen die Ausführung von Agenten entsprechend der CPU- und Speichernutzung ausgewertet werden kann.

  • Database: Hier finden sich Probes für allgemeine Aktivitäten auf Datenbanken. Interessant sind vor allem die Probes, mit denen die Ausführung von Komprimierungsvorgängen (Compact) und die Fehlerüberwachung überprüft werden.

  • Directory: Hier gibt es verschiedene Probes für die Analyse des Domino Directory. Interessant ist beispielsweise die Überprüfung der Verfügbarkeit. Aber auch die regelmäßige Ausführung der LDAP Search Response Probe zur Ermittlung der Antwortzeiten für LDAP-Abfragen kann hilfreich sein.

  • Messaging: Hier sind die meisten Probes definiert. Sie überprüfen das Funktionieren der Messaging- Funktionen. Mit den Probes lässt sich beispielsweise das Funktionieren des Router- und SMTP-Dienstes testen.

  • Operating System: Hier sind einzelne Probes auf Betriebssystemebene vorkonfiguriert, mit denen der Status von Prozessor, Hauptspeicher oder Festplatten ermittelt werden kann.

  • Replication: Diese Probes analysieren den Replikationsstatus. Zu ihnen gehört beispielsweise die Prüfung nach Replikationsfehlern.

  • Security: Diese Probes analysieren die Sicherheitskonfiguration. Besonders interessant ist hier
    die Security Best Practices-Probe, die die Konfiguration verschiedener Sicherheitseinstellungen überprüft.

  • Server: Hier gibt es standardmäßig nur eine Probe. Sie prüft, ob es Fehler bei der Ausführung verschiedener AdminP-Anforderungen gibt.

  • Web: In diesem Bereich gibt es zwei Probes, die Konfigurationseinstellungen überprüfen. Auch hier kann das Einhalten von Best Practices analysiert werden.

Die Standard-Probes müssen gegebenenfalls noch angepasst werden. So wird man beispielsweise nicht immer dem Verständnis von Lotus bezüglich der Best Practices folgen. In diesem Fall kann man bestimmte Prüfungen deaktivieren (Bild 1). Außerdem wird man in den meisten Fällen auch die Targets einschränken müssen. Darauf wurde bereits im ersten Teil der Serie eingegangen.

Bild 1: Die vorkonfigurierten Probes lassen sich anpassen.
Bild 1: Die vorkonfigurierten Probes lassen sich anpassen.

Die Erstellung von Probes

Zusätzlich zu diesen vordefinierten Probes können in allen Kategorien auch eigene Probes erstellt werden. Dazu wird in der Monitoring Configuration- Datenbank die Schaltfläche New DDM Probe und anschließend die Kategorie ausgewählt. Abhängig vom gewählten Typ werden in der Maske unterschiedliche Optionen angezeigt. So können bei Database-Probes beispielsweise die Untertypen

  • Database Compact

  • Database Design

  • Database Error Monitoring

  • Scheduled Database Checks

ausgewählt werden. Darunter muss nun zunächst der Gültigkeitsbereich der Probe definiert werden, also die Server, gegen die diese Analyse durchgeführt werden soll.

Im unteren Bereich können Sie schließlich die spezifischen Festlegungen vornehmen. Dazu gehört immer die Severity, also der Schweregrad, wenn entsprechende Fehler auftreten. Bei einer Probe für das Database Error Monitoring finden sich darunter Fehlercodes, die ignoriert werden sollen (Bild 2). Diese Liste kann ergänzt oder gekürzt werden. Beim Hinzufügen weiterer zu ignorierender Fehlermeldungen kann auf eine vordefinierte Liste der Codes zugegriffen werden.