Das tecChannel 3D-Lexikon: A bis F

Anisotropic Filtering

Die anisotrope Filterung (anisotrop = nicht in allen Richtungen hin gleiche Eigenschaften aufweisend) ist die technisch anspruchvollste und optisch beste Methode der Texturfilterung. Die einfacheren bi- und trilinearen Verfahren bieten die besten Ergebnisse bei Polygonen, auf die der Betrachter genau oder annähernd senkrecht blickt. Bei anderen Blickwinkeln treten dagegen Schwächen auf. Genau hier jedoch liegen die Stärken der anisotropen Methode. Aus Gründen der Perspektive verläuft die horizontale Ebene eines Objekts in den Bildschirm und ist dementsprechend verkürzt beziehungsweise verzerrt.

Das anisotrope Filter legt bei der Interpolation mehr Wert auf die horizontalen Samplepunkte. Man kann auch sagen, dass das bilineare Verfahren kreisförmig interpoliert, das anisotrope dagegen elliptisch. Der größte Nachteil ist der dafür notwendige Rechenaufwand beziehungsweise Datendurchsatz. Vier Interpolationspunkte pro Texel bei der bilinearen Filterung stehen acht oder mehr Punkte bei der elliptischen Methode gegenüber. Die dafür benötigte hohe Füllrate ist das Haupthindernis für eine Implementierung in Hardware. Dem gegenüber stehen jedoch qualitativ hochwertige und vor allem schärfere Ergebnisse.