Das letzte Gefecht

Alcatel-Stecker

Eine Anforderung, die an das zukünftige Kat.-7-Steckersystem gestellt wurde, war die Rückwärtskompatibilität zum RJ 45. Die Delegierten der Normungsgremien trafen sich 1999 in Berlin und wählten die von Nexans vorgeschlagene Variante "GG 45" und "GP 45" - besser bekannt als "Alcatel-Stecker". Sie entschieden sich zusätzlich für eine Rückfalloption, den "Tera"-Stecker der amerikanischen Firma Siemon. Beide Unternehmen ließen ihre Systeme Anfang des Jahres unabhängig voneinander prüfen. Was wollen die Gremien?

Die Testberichte ergaben, dass die Komponente von Siemon die elektrischen und mechanischen Anforderungen besser erfüllt als der Alcatel-Stecker. Dieser wird jedoch auch weiterhin von den Gremien favorisiert. Welches System letztendlich das Rennen um den Standard macht, ob der Tera als Alternative zum Alcatel zugelassen beziehungsweise ganz gestrichen wird, zeigt sich vielleicht schon auf der nächsten Sitzung des Steckergremiums in der zweiten Juliwoche. Unternehmen setzen die Klassen E und F zum Teil schon ein, obwohl es sich dabei bislang nur um Entwürfe handelt. Zur Standardisierung sind sie frühestens Mitte nächsten Jahres vorgesehen. Die amerikanischen und europäischen Normierungsgremien werfen immer wieder neue Vorschläge in die kochende Kupfersuppe, ohne sich darauf zu verständigen, was sie eigentlich erreichen wollen. Somit bleibt abzuwarten, was sich in der ISO beziehungsweise in der europäischen und der US-Norm letztendlich durchsetzt.

Bereits im Juni 2000 hatte ein dänisches Testhaus die Festlegung von Kategorie 8 für Multimediaanwendungen auf 50-m-Strecken für CATV (Community Antenna Television) vorgeschlagen. Nach eingehender Prüfung stellte sich heraus, dass es zur Zeit für Kat. 8 keinen Konsens gibt.