Wordpress, Joomla, Drupal und Typo3

Content Management Systeme für KMU im Vergleich

Typo3

Typo3 Backend mit strenger hierarchischer Struktur. Links: Konfigurationsfläche von Typo3; Mitte: Hierarchiestruktur der einzelnen Seiten; Rechts: Seitencontent
Typo3 Backend mit strenger hierarchischer Struktur. Links: Konfigurationsfläche von Typo3; Mitte: Hierarchiestruktur der einzelnen Seiten; Rechts: Seitencontent

Typo3 bietet als die komplexeste der vorgestellten CMS-Lösungen sehr viele Freiheiten. Dies klingt zunächst positiv, ist jedoch leider auch der größte Nachteil von Typo3. Eine sehr genaue Rechtevergabe bis hin zur detaillierten Hierarchieverwaltung der einzelnen Seiten ermöglicht alle denkbaren individuellen Änderungen. Aufgrund dieser Freiheiten und Möglichkeiten ist es jedoch sehr schwierig sich als Einsteiger in Typo3 zurechtzufinden und das CMS seinen Bedürfnissen anzupassen - dies ist auch die größte Kritik an diesem CMS mit so schier unendlichen Möglichkeiten.


Das CMS präsentiert sich mit einem klassischen Front- und Backend. Das Backend ist sehr umfangreich und erschließt sich erst nach intensiver Einarbeitungszeit. Um Designs und Templates zu erstellen sind gute Kenntnisse der Programmiersprache TypoScript erforderlich. Wie bei anderen CMS-Lösungen ist das Installieren von Erweiterungen und Plugins zur Individualisierung möglich.

Mit diesem CMS lässt sich aufgrund der Vielfältigkeit jede Art von Website realisieren. Für kleinere Unternehmen ist es jedoch fraglich, ob sich der Einarbeitungsaufwand in Typo3 und TypoScript auszahlt und ob nicht eher eine der anderen CMS-Lösungen mit weniger Aufwand genau das liefert, was man benötigt.

Von Typo3 wurde 2001 die erste Version veröffentlich. Das CMS ist innerhalb von 13 Jahren aufgrund der Vielseitigkeit zum potentiellen Allrounder der CMS-Lösungen geworden. Trotzdem haben CMS-Lösungen, die eine klare Struktur und Funktionalität aufweisen können eindeutig die Nase vorn – Typo3 hingegen muss erst stark dem eigenen Bedarf nach angepasst werden.
Unternehmen und Organisationen, die ihre Website mit Typo3 erstellt haben und verwalten sind die UNESCO, Deutsche Rote Kreuz, Lufthansa und Cisco WebEx.

Fakten:

Notwendiges IT-Wissen: Generelles IT-Verständnis im Bereich Hierarchien, Abhängigkeiten und Skripten von Nöten sowie gute Kenntnisse von TypoScript. HTML- sowie PHP-Kenntnisse sind von Vorteil.

Installation und Benutzerfreundlichkeit: Automatische Full-Installation per Typo3-Installer; Interface und Funktionsweise benötigen einiges an Einarbeitungszeit, bis sich die Fülle an Möglichkeiten auch nur ansatzweise erschließt.

Designmöglichkeiten: Keine vorinstallierten Themes. Themes müssen per TypoScript geschrieben oder nach aufwendiger Anleitung installiert werden. Im Web gibt es viele frei verfügbare sowie kostenpflichtige Themes. Um das Template anzupassen sind TypoScript- sowie PHP-Kenntnisse notwendig.

Anwendungsbereich: Unternehmens-Websites mit dynamischem und statischem Content und einem großen Contentpool. Typo3 eignet sich für große, vom Konzept her aufwendige, gut geplante und strukturierte Websites.

Wartungsaufwand: Updates via Upgrade-Wizard installierbar, jedoch könnten danach einige Erweiterungen nicht mehr funktionieren und müssen manuell aktualisiert werden. Hier gilt dasselbe wie für Wordpress.

Individualisierung: Hinzufügbare Plugins müssen zunächst von der Typo3 Website heruntergeladen und im Erweiterungsmanager installiert werden. Einige Plugins müssen nachträglich konfiguriert, individualisiert und aktiviert werden.

(PC-Welt)