Centrino 2006: Dual-Core für Notebooks

Fertigung in Israel

Neben den Erfolgen bei der Prozessorentwicklung – in Israel wurden auch der erste PC-Prozessor 8088, die MMX-Technologie und Intels erste Handy-CPU Manitoba entwickelt – spielt der Mittelmeeranrainer auch sonst eine wichtige Rolle im Intel-Imperium. So hat Intel drei Fertigungsstätten über das Land verteilt, das sich rühmt, dass ein Viertel aller Arbeitnehmer einen Universitätsabschluss besitzen.

Fab 8 in Jerusalem war Intels erste Fertigung außerhalb der USA. Die im Jahr 1985 erbaute Anlage ist derzeit Intels einzige Produktionsstätte für ältere Produkte mit Strukturgrößen von 1 µm bis 400 nm. Speziell im Controller- und Automobilbereich haben Schaltungen oft eine sehr lange Lebenszeit, so dass Microcontroller auch nach zehn Jahren noch nachgefragt werden. Doch die Fab 8 ist auch bereit für die Zukunft: Sowohl die bahnbrechenden Entwicklungen bei der Silizium-Photonik (Silizium-Laser, optische Schalter) als auch Intels Micro-Electro-Mechanical-Systeme (MEMS) stammen aus Jerusalem.

Die größte Fertigung liegt eine Autostunde südwestlich von Israels Hauptstadt. Fab 18 in Kiryat Gat fertigt seit 1999 Pentium-4-Prozessoren auf 8-Zoll-Wafern, anfangs in 180 nm, inzwischen in 90 nm. Ende 2005 hat Intel bekannt gegeben, in deren unmittelbarer Nachbarschaft die Fab 28 zu errichten. Diese wird Intels zweite Fertigungsstätte nach Arizona, die ab 2008 auf 300-mm-Wafern Chips im 45-nm-Prozess herstellen kann.

Bei dieser Anzahl an Fertigungs- und Entwicklungsstätten wundert es nicht, dass Intel der größte private Investor in Israel ist. Bislang hat man dort drei Milliarden US-Dollar investiert. Allein die Fab 28 wird in den nächsten drei Jahren nochmals 3,5 Milliarden US-Dollar verschlingen. Doch scheinbar geht das Geschäft auf: Da Intel demnächst drei Prozent des Bruttoinlandprodukts von Israel erzeugen wird, kann man sich einer wohlwollenden Haltung des Staats und reichlich Subventionen gewiss sein. (mje)