LTE, Satellit, Glasfaser, VDSL, Kabel

Breitband für alle - Zugangstechnologien im Überblick

Kabel-TV - wie Phönix aus der Asche

Als die Deutsche Telekom zwischen 2000 und 2003 ihr TV-Kabelnetz auf Druck der EU und nationaler Wettbewerbsbehörden verkaufen musste, gaben viele Experten der Technik keine Zukunft. Digitales Fernsehen via Satellit und schneller Internetzugang via xDSL galten als die relevanten Zukunftstechnologien. Von vielen wurde das Netz damals nur noch müde als "Investitionsruine Schwarz-Schilling" belächelt.

Knapp zehn Jahre später ist das Netz wie Phönix aus der Asche auferstanden und setzt die etablierten Carrier in Sachen Glasfaserausbau in Zugzwang. So heizt der größte TV-Kabel-Provider Kabel Deutschland den Preiskampf bei den Internetangeboten weiter an: Ein Internetzugang mit bis zu 6 Mbit/s im Downstream und bis zu 465 Kbit/s im Upstream inklusive Internet- und Telefon-Flatrate ist für 17,90 Euro im Monat zu haben.

Sechs Millionen Haushalte in Ausbaugebieten versorgt das Unternehmen schon heute mit 100-Mbit/s-Anschlüssen (6 Mbit/s im Upload) zum Kampfpreis von 19,90 Euro pro Monat in den ersten zwölf Monaten. Bis März 2012 will der Konzern dann mehr als zehn Millionen Haushalte versorgen. Insgesamt sind rund 22 Millionen Haushalte an das TV-Netz angeschlossen. Das Geschäft dominieren vier Player: Kabel Deutschland, Unitymedia, Kabel BW sowie Tele Columbus.

Selbst für Business-Anwender ist das Kabelnetz heute eine Access-Alternative bei der Filialvernetzung - vor allem Selbstständige sowie kleine und mittlere Unternehmen zeigen Interesse. Auch wenn Kabel Deutschland, wie Pressesprecher Marc Gassen einräumt, "primär die Privatkunden im Fokus hat", schnürte das Unternehmen Produktpakete für professionelle Anwender.