Bootmanager: Grundlagen

Der Bootvorgang

Beim Start eines PCs spielen alle bisher aufgeführten Komponenten BIOS, MBR, Partitionenen und Bootsektor zusammen.

Das BIOS führt zunächst diverse Systemtests durch und ermittelt die eingebaute Hardware. Dann lädt es den Master Boot Record von Zylinder 0, Kopf 0 und Sektor 1 und führt die Master-Boot-Routine ab Position 0 aus. Standardmäßig prüft dieser Code zunächst die Einträge in der Partitionstabelle und sucht eine primäre Partition, die als aktiv (bootfähig) markiert ist. Dann lädt der Master-Boot-Code den physikalisch ersten Sektor der aktiven Partition, den Bootsektor.

Dort ist wiederum Programmcode enthalten, der gestartet wird. Der Bootcode ist speziell auf jedes Betriebssystem zugeschnitten und lädt die Startdateien wie msdos.sys und io.sys bei DOS. Damit geht die Kontrolle an das Betriebssystem über. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Programmcode an den Int 13h des BIOS mit seiner 8-GByte/1024-Zylinder-Beschränkung gebunden. Das Betriebssystem selbst hat damit in der Regel keine Probleme.

Die Beschreibung des Bootvorgangs macht deutlich, an welchen Stellen die Bootmanager sich in den Vorgang einklinken.

Der Bootmanager ersetzt den Code im MBR. Damit wird er unmittelbar nach dem BIOS aktiv. Problematisch dabei: Der Platz im MBR reicht für einen vernünftigen Bootmanager nicht aus. Deshalb speichern die meisten Bootmanager zusätzlichen Programmcode entweder in weiteren Sektoren von Kopf 0, Zylinder 0, in einer FAT-Partition oder in einer eigenen kleinen Partition ohne Dateisystem.

Seltener ersetzen Bootmanager den Code im Bootsektor. Dazu müssen sie den originalen Bootcode des Betriebssystems sichern. Aktiviert der Anwender das Betriebssystem dieser Partition, lädt der Bootmanager zunächst den originalen Bootcode und startet ihn dann.

Die Unterbringung im MBR hat für Bootmanager vor allem Vorteile und trennt sie sauber von den installierten Programmen. Deshalb gibt es kaum Bootmanager, die den Bootsektor einer Partition benutzen. In Ausnahmefällen kann das aber nützlich sein.