Bildschirme aus der Ferne

Probleme mit dem deutschen Zeichensatz

Im dritten Beispiel vermischt ein Unternehmen die Nutzung von RAS mit NT-Server und Winframe. Dieses Unternehmen hat drei Winframe-Server und 100 Mitarbeiter, die alle auf das Firmennetz zugreifen. Hier muß sich das Unternehmen nun entscheiden, wie viele Nutzer sich gleichzeitig auf einem Server einloggen dürfen: Sind zum Beispiel 33 Mitarbeiter eingeloggt, während 20 weitere sich auf einem anderen Server befinden, erfordert dies die Anschaffung von dreimal 53 Lizenzen, also 159 Stück.

Nachdem auf unserem Testrechner sowohl Windows NT Server 4.0 als auch Windows 95 installiert waren, fragt die Installationsroutine ab, ob die Dateistruktur beim alten gelassen werden sollte. Aber während ein Neustart von NT 4.0 nur noch über die Reparaturdiskette vonstatten ging, blieb die Einsatzfähigkeit von Windows 95 unberührt. Auffällig war jedoch, daß Winframe trotz Eingabe als deutsche Version nur den amerikanischen Zeichensatz kannte. So ließen sich die Umlaute nicht darstellen. Auch die Übermittlung des Bildschirmes reduziert die Einsatzbreite: Winframe unterstützt nur Bildschirmauflösungen von 640 mal 480 Punkten mit 16 Farben.

Auf diese Weise arbeiten die Client/Server-Applikationen zusammen: Der externe PC greift über eine Wählverbindung oder LAN (hier werden auch IPX/SPX, TCP/IP, Appletalk sowie DLC unterstützt) auf den Server zu, der ihm die Anwendungen zur Verfügung stellt. Für die Beschleunigung der übermittelten Daten stehen auf den Clients die Einrichtung von Caches und Kompression zur Verfügung. Schade ist allerdings, daß hier kein intelligenter Short-hold-Modus zum Einsatz kommt, der die Gebühren für die benutzten Wählverbindungen reduziert.

Für unseren Test haben wir auf dem Server (Name: Eisbaer) ein Modem eingerichtet und einen Nutzer mit Paßwort festgelegt. Auffällig war, daß Winframe weder das Modem des Servers (ein Xlink mit 28 800 Bit/s) noch das des Remote-PC (Name: Pinguin) erkannte (Dago Speed mit 14 400 Bit/s). Auf Anhieb ließ sich keine Verbindung aufbauen.

Die Auswahlliste der unterstützten Modems umfaßt übrigens auch die ISDN-Modems von Elsa, EEH Datalink oder Zyxel. Anschließend kopierten wir auf dem Server eine Client-Diskette für Windows 3.x. Zusätzlich stehen DOS, NT, Win 95 sowie LAN-Manager für OS/2 zur Auswahl. Die Einrichtung von Macintosh-Usern erfolgt über die "Netzwerkoption". Hier fungiert Winframe als Router und bietet seine Services an.

Eine weitere Funktion ist "Remoteboot". Hier hinterlegt jeder Client seine Startdateien und kann dann vom Server aus extern gebootet werden. Die einzelnen Geräte sind im Remoteboot-Manager eingetragen und benötigen je nach Betriebssystem zwischen 0,7 MByte (DOS 3.3) bis zu 12,4 MByte (Windows 3.1) auf der Festplatte des Servers.