Wide Area Storage als Big-Data-Infrastruktur

Big Data - Daten richtig speichern

Grenzen reiner Object-Storage Lösungen

Object Storage verhält sich ähnlich wie der Parkservice in einem schicken Hotel. Das Auto wird komfortabel von einem Angestellten geparkt, und der Angestellte weiß genau, wie er die Autos parkt, um den vorhandenen Parkraum bestmöglich auszunutzen. Das Parkticket ist dabei der Schlüssel, um sein Auto wiederzubekommen. Verliert man sein Parkticket, muss man mindestens seine Autopapiere samt Ausweis vorzeigen, um sich als Eigentümer auszuweisen.

Was das Parkticket beim Auto ist, ist die Anwendung bei Objektspeicher. Alternative Formen, die Daten anzusprechen (beispielsweise Pfade, Suchindex), müssen von der Anwendung außerhalb des Objektspeichers gelagert werden. Das macht es sehr schwer, Daten über mehrere Anwendungen zu teilen, solange sie nicht denselben Objektindex nutzen. Auch eine Ad-hoc-Nutzung von Daten durch den Nutzer wird durch den Schlüsselmechanismus enorm erschwert, denn die Daten können nicht über eine gewöhnliche Datei- und Ordnerstruktur aufgerufen werden. Erschwerend kommt hinzu:

  • Objektspeicher sind nicht kompatibel mit dem am schnellsten wachsenden Datensegment - den unstrukturierten Daten.

  • Drastisch, aber nicht unberechtigt: Object-Storage-Systeme sind den zugrunde liegenden Anwendungen in Bezug auf Dateizugriff und Information-Lifecycle-Management ausgeliefert.

Die Zukunft von Object Storage

Das Essentielle für die erfolgreiche Nutzung von Object Storage ist die Fähigkeit, unstrukturierte Daten im Objektspeicher zu verwalten. Die gebräuchlichste Art, wie Unternehmen unstrukturierte Daten managen können, ist mittels eines Network-Attached-Storage (NAS)-Systems.

Dessen Vorzüge auch für Object Storage zu nutzen führt zu interessanten Ergebnissen. Erstens können durch die Bereitstellung eines klassischen Filesystem-Namensraums Unternehmen unstrukturierte Daten in den Objektspeicher migrieren. Das vergrößert ihre Haltbarkeit und reduziert die Kosten für ihre Vorhaltung. Zweitens sind CIFS- und NFS-Protokolle mit zahlreichen Betriebssystemen kompatibel; damit wird der Zugriff auf den Objektspeicher garantiert. Nutzer greifen so auch eigenständig und nach Bedarf auf Daten zu. Nicht zuletzt können IT-Administratoren viele der traditionellen operativen Best Practices für Datenmanagement und Sicherheit in Anspruch nehmen, da Objektspeicher in einem Dateisystem abgebildet werden. Diese neue Art von Object Storage firmiert sich unter Wide Area Storage (WAS).

Ein weiteres entscheidendes Merkmal von Wide Area Storage ist die Fähigkeit zum aktiven Data-Lifecycle-Management durch den Einsatz etablierter Storage-Management-Strategien. Lösungen für "Hierarchisches-Speicher-Management" (HSM) haben diese Eignung in traditionellen Speichersystemen bereits unter Beweis gestellt. Unternehmen, die HSM nutzen, sehen Objektspeicherung als logische Erweiterung ihres bestehenden Regelwerks.