Ausfallsicherheit zum Einstiegspreis

"MSCS" und"Oracle Fail Safe"

Einen anderen Ansatz als Oracle mit dem Parallel Server verfolgt Microsoft mit seinem Cluster-Service (MSCS) für Windows 2000. Dieser ist unter Windows 2000 Advanced Server als Zwei-Knoten-Lösung verfügbar, unter dem Data Center Server sogar mit vier Knoten. Der MSCS gehört zur Kategorie der Shared-Nothing- oder Failover-Cluster: Jeder Knoten hat zu jedem Zeitpunkt exklusiven Zugriff auf die ihm zugewiesenen Ressourcen. Dies gilt auch für die Festplatten mit den Datenbankdateien.

Damit unterscheidet sich dieser Cluster-Typ vom OPS, bei dem alle Knoten gleichzeitig auf die Plattenlaufwerke zugreifen können. Der Vorteil der Shared-Nothing-Lösung: Sie benötigt keinen aufwändigen DLM-Mechanismus. Die beteiligten Knoten tauschen über den Cluster-Interconnect im wesentlichen Heartbeat-Signale aus, um festzustellen, ob noch alle Systeme aktiv sind. Ein Nachteil ist die eingeschränkte Skalierbarkeit der Datenbank, die immer nur von einem Knoten ausgeführt werden kann.

Immerhin sind mit Oracle 8i so genannte Active/Active-Konfigurationen möglich, bei denen jeder Knoten in der Lage ist, die Datenbank(en) eines ausgefallenen Systems zu übernehmen. Die beteiligten Server müssen über ausreichende Leistungsreserven verfügen, um im Notfall die zusätzliche Belastung verkraften zu können. In einer Actice-/Active-Konfiguration sollte die CPU-Auslastung im Durchschnitt 45 Prozent nicht überschreiten, gleiches gilt für den Arbeitsspeicher.

Da der MSCS keine native Unterstützung für Oracle-Datenbanken bietet, hat Oracle mit "Oracle Fail Safe" (OFS) eine Lösung entwickelt, die auf dem MSCS aufbaut. Der Datenbankspezialist hat hierfür DLLs geschrieben, die kurze Failover-Zeiten garantieren sollen. OFS sorgt zudem dafür, dass neben der Datenbank auch Oracle-Komponenten wie Forms und Reports ausfallsicher werden. Die Entwickler haben darüber hinaus eine erweiterte Skriptschnittstelle implementiert, über die der Systemverwalter beispielsweise bestimmte Lastverteilungsszenarien, Offline-Backups oder eine Verifizierung der Cluster-Gruppen vornehmen kann.

Für die Konfiguration einer Oracle-Datenbank innerhalb eines Fail-over-Clusters müssen zahlreiche Einstellungen modifiziert und angepasst werden. Um diese Arbeiten zu vereinfachen, hat Oracle eine eigene Benutzeroberfläche mit zahlreichen Assistentenentwickelt.