iPhone im Auto

Apple Carplay im Test: Funktionen, Apps, Anbieter

Intuitive und übersichtliche Oberfläche

Der Carplay-Bildschirm ist aufgeräumt und erfreut mit großen übersichtlichen Schaltflächen und angenehmer Optik. Alle Schaltflächen sind ausreichend groß, lassen sich gut treffen und der Touchscreen reagiert zügig. Ein ziemlicher Kontrast zum verwirrenden Mirrorlink für Android-Smartphones. Über den Home Button links unten kommt man immer und von jedem Bildschirm zurück zum Startbildschirm. Ein kurzer Druck auf den Home Button bringt einen zum Startbildschirm zurück, ein langer Druck startet Siri.

So sieht der Home Screen von CarPlay im Seat Ibiza Connect aus, wenn auf dem iPhone 6 keine zusätzlichen CarPlay-Apps installiert sind. Es gibt dann nur eine Seite.
So sieht der Home Screen von CarPlay im Seat Ibiza Connect aus, wenn auf dem iPhone 6 keine zusätzlichen CarPlay-Apps installiert sind. Es gibt dann nur eine Seite.

Der fahrende iPhone-Besitzer hat zwei Bedienmöglichkeiten: Per Touchscreen oder per Siri – letzteres ist ganz klar das Mittel der Wahl. Siri startet zwar automatisch beim Öffnen bestimmter Menüs wie Telefon (das Icon links oben) oder Nachrichten oder Karten. Doch mit einem langen Druck auf dem Home-Button links unten können Sie Siri auf dem Carplay-Bildschirm genauso wie auf dem iPhone unabhängig von bestimmten Apps starten.

Außerdem sprechen Sie Siri mit der Lenkradtaste an, mit der Sie normalerweise die im Seat eingebaute Sprachsteuerung aktivieren. Doch aufgepasst: Je nachdem, ob Sie die Lenkradtaste für die Sprachsteuerung kurz oder lang drücken, startet entweder die Sprachsteuerung des Seats oder Siri, die Sprachsteuerung von Apple. Die Lenkradtaste zum Starten eines Telefonates funktioniert dagegen nicht.

Der Weckruf "Hey Siri" klappte ebenfalls tadellos, Sie müssen also zum Starten von Siri nicht einmal eine Taste drücken. Siri regelt sofort die Lautstärke des Radios herrunter, sobald man die Sprachsteuerung aktiviert, zum Beispiel um eine SMS zu versenden. Hat man die Nachricht verschickt, so wird das Radio wieder auf laut geschaltet.

Danach sprechen Sie Ihre Befehle in gewohnter Weise auf: Lassen Sie sich den Wetterbericht für eine beliebige Stadt vorlesen, den Geburtstag einer bekannten Persönlichkeit recherchieren, Ihre Termine für den nächsten Tag vorlesen (aus Ihrem Kalender), eingegangene Nachrichten vorlesen oder einen Anruf starten. Man kann Siri problemlos einen Kalendereintrag vornehmen lassen. Und natürlich können Sie Siri auch eine Navigation starten lassen. Mit der Kartenapp können Sie dann anschließend über Carplay navigieren.

Gute Mobilfunkverbindung erforderlich

Damit Carplay Spaß und Sinn macht, ist zwingend eine gute Mobilfunkverbindung erforderlich. Mit Edge-Tempo geht nichts, sowohl Carplay als auch Android Auto und Mirrorlink benötigen mindestens UMTS-Bandbreite, damit die Sache rund läuft und sich die Sprachsteuerung gut bedienen lässt. So richtig rund funktionierte speziell Siri im Test aber nur mit einer LTE-Verbindung. Ist die Verbindung schlechter, so reagiert Siri nicht nur langsamer, sondern versteht uns oft auch falsch.

Kurios: Die Verbindung zwischen Carplay und iPhone scheint Siri zusätzlich mehr Leistung abzufordern. So konnten wir problemlos einige Navigationsziele fehlerfrei direkt auf dem iPhone per Siri eingeben, während wenige Sekunden später die exakt gleichen Navigationsziele von Siri über Carplay nicht mehr richtig verstanden wurden.

Bei einer 3G-Verbindung mit drei Balken können wir Kontakte problemlos via Siri in Carplay anrufen. Ist die Verbindung etwas schlechter, versteht uns Siri nicht mehr, obwohl wir mit Siri direkt auf den iPhone immer noch die Kontakte anrufen können.

Im Test scheiterte die Verwendung von Siri auf dem Land an einem wolkigen feuchten Abend, weil wir nur eine langsame Edge-Verbindung nutzen konnten. Am nächsten Tag herrschte strahlender Sonnenschein am exakt gleichen Standort: Wir konnten eine 3G-Verbindung nutzen. Prompt reichte die Mobilfunkverbindung nun für Siri aus und wir konnten darüber eingegangene Kurznachrichten abrufen und beantworten sowie die Kartenapp mit Navigationszielen füttern.