Anruf genügt

Heimvorteile der Distributoren

Suse ist Urheber der in Deutschland am meisten verbreiteten Distribution. Das Unternehmen hat im letzten Jahr eine Münchner Filiale eröffnet und auch in den USA eine Vertretung eingerichtet. Im Kaufpreis des CD-ROM-Satzes ist ein 60tägiger Support über Telefon, E-Mail und Fax enthalten. Darüber hinaus können Kunden Softwareunterstützungsverträge abschließen, die pro Rechner einen monatlichen Grundpreis vorsehen und Programmkomponenten wie NFS-Server (NFS = Network File System), Domain-Name-Server (DNS), ISDN und Firewall pro Monat mit Gebühren zwischen 20 und 80 Mark abrechnen. Dieses Angebot betrifft allerdings nur eine Beratung via Telefon, E-Mail oder Fax - genauso wie bei der On-Demand-Hilfe des Professional-Services-Programms, welche für 350 Mark über einen Zeitraum von 30 Tagen maximal vier Stunden Beistand zusichert oder stündlich zu 240 Mark beisteht. Die Fürther kommen auf Wunsch auch ins Haus, planen, installieren und entwickeln spezielle Lösungen oder brennen CDs mit Anwendungen des Kunden. Der Vor-Ort-Service steht jedoch nur in Nürnberg, Berlin, Hamburg, Göttingen und Osnabrück zur Verfügung.

Der Einsteiger-Support bei Delix, Hersteller der Distribution "Deutsche Linux-Distribution" (DLD), ist ebenso kostenlos und wird solange gewährt, bis die nach dem Kauf jeweils übernächste Ausgabe des Betriebssystems erschienen ist. Adminstratoren können bei Problemen eine Hotline zu Rate ziehen oder eine E-Mail abschicken, worauf sie garantiert nach spätestens zwei Tagen Anwort erhalten. Auch Entwickler erhalten auf diese Weise Unterstützung, wenn sie Source-Codes und Skripte anpassen wollen oder Treiber programmieren. Der Stundensatz liegt bei 160 Mark und wird monatlich abgerechnet. Falls gewünscht kommt Delix auch zum Anwender.

Leider haben die Hersteller Red Hat, Caldera und Pacific Hitech hierzulande keine Filialen, so daß sich Kunden bei Problemen an hiesige Vertriebspartner oder eine Hotline aus Übersee wenden müssen. Der einzige deutsche Caldera-Partner Linuxland bietet zwar die Software zum Verkauf an, verweist jedoch auf die Web-Site des Herstellers, wenn jemand mehr als eine Starthilfe beansprucht. Red Hat kann bei mehreren Anbietern bezogen werden, ID-Pro hat sogar die Wartungsverträge des Amerikaners "Standard", "Gold" und "Gold mit Login-Option" im Programm. Probleme mit Slackware und Turbo Linux kann der Benutzer nur über E-Mails und Mailinglisten lösen, oder durch einen Anruf beim nächsten Systemhaus. Weil der Marktanteil der Plattformen in Deutschland jedoch vergleichsweise gering ist, haben die meisten Anbieter die Distributionen aus ihrem Supportangebot gestrichen. Auch zur Debian-Variante finden Anwender, die sich nicht an Integratoren wenden wollen, lediglich Online-Unterstützung auf der Web-Site des Pakets.