ADSL2+: Der schnelle DSL-Nachfolger

Die Lösung: Kooperation

Die bei ADSL verbreitete Herangehensweise, mit der maximal vom Standard erlaubten Leistung zu übertragen, lässt also die tatsächliche Marktentwicklung hinter die mögliche zurückfallen. Eine nahe liegende Lösung ist, dass jeder DSLAM und jedes DSL-Modem nur so „laut“ wie unbedingt notwendig senden. Die Bestimmung, was notwendig ist, nimmt man anhand eines bekannten Parameters vor - dem SNR-Margin. Jede Seite sendet in diesem Falle dann nur mit der Leistung, die ein ausreichendes SNR-Margin von beispielsweise sechs dB ermöglicht. Ein entsprechendes Vorgehen wird Iterative-water-filling-Methode genannt.

Die obere Abbildung zeigt ein Modem, welches die erlaubte Höchstleistung nutzt, um das größtmögliche SNR-Margin zu erzielen. Im unteren Bild wird die Sendeleistung nur gerade so hoch gewählt, dass das Sendesignal stark genug ist, um das Rauschen zuverlässig zu überdecken. Letzteres führt zu einer drastischen Reduktion des Crosstalks, dadurch sind mehr Anschlüsse über längere Leitungen mit höheren Geschwindigkeiten realisierbar.

Allerdings ist diese Methode noch nicht ideal. Zum einen ist es herkömmlichen DSLAMs und DSL-Modems nur gestattet, ihre Sendeleistung soweit zu senken (Power Cutback), dass das SNR-Margin 14,5dB erreicht. Würde man die Sendeleistung um weitere 8,5dB senken, wäre immer noch ein noch ausreichendes SNR-Margin von 6dB gewährleistet. Zum anderen bleibt der mit der Frequenz schwankende Verlauf des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses unberücksichtigt, dass verschenkt Optimierungsmöglichkeiten.